Polen schließt russisches Konsulat inmitten von Brandstiftungs-Vorwürfen
Im diplomatischen Schlagabtausch zwischen Polen und Russland erreichte die angespannte Lage einen neuen Höhepunkt, als Polen das russische Generalkonsulat in Krakau schloss. Diese drastische Maßnahme folgte einem Vorwurf des polnischen Außenministers Radoslaw Sikorski, dass russische Geheimdienste einen Sabotageakt gegen das Einkaufszentrum "Marywilska 44" in Warschau verübt haben sollen.
Der Vorfall stieß in Moskau auf heftigen Widerstand. Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, kündigte gegenüber der Nachrichtenagentur Tass an, dass Russland eine baldige und angemessene Antwort auf die als unangemessen bezeichneten Handlungen Polens vorbereitet.
Die Ereignisse nahmen am Sonntag ihren Lauf, als Polens Premierminister Donald Tusk Russland öffentlich die Verantwortung für den Großbrand im Einkaufszentrum zuschrieb. Im Rahmen der fortlaufenden Ermittlungen wurden einige Verdächtige festgenommen. Eine gemeinsame Bekanntmachung der polnischen Innen- und Justizministerien wies darauf hin, dass man tiefergehende Erkenntnisse zum Ablauf der Brandstiftung besitzt, wobei Verdächtige Teile ihrer Aktivitäten sogar selbst dokumentiert haben sollen.
Die Ermittlungsbehörden in Warschau meldeten mittlerweile, dass genügend Beweismaterial vorliege, um Anklage gegen zwei ukrainische Staatsbürger zu erheben, die offenbar den mutmaßlichen Brandstiftern Unterstützung leisteten. Der Brand am 12. Mai 2024, bei dem niemand verletzt wurde, zerstörte etwa 1.400 Geschäfte und Dienstleister, von denen viele vietnamesische Händler betrieb.