Pokemon Purpur und Karmesin – Auf zu neuen Abenteuern!

Am 08. Oktober 1999, kurz vor meinem zehnten Geburtstag, schwappte ein Gameboy Spiel zu uns nach Europa, welches nur der Anfang einer sehr langen Reise sein würde. Mit den Editionen Blau und Rot fanden die Pokemon ihren Weg zu uns auch nach Deutschland. Heutzutage sind sie nicht mehr wegzudenken und jeder der jünger als 40 Jahre ist – und auch einige die älter sind – kennt Pokemon. Man kommt um diese kleinen Taschenmonster nicht drumherum. Mit Karmesin und Purpur findet mittlerweile die neunte Edition ihren Weg in unsere Häuser und fesselt nicht nur uns sondern auch unsere Kinder an die Nintendo Switch. Doch können diese Versionen so überzeugen, wie es seinerzeit der Fall war oder ist das Franchise mittlerweile an einem Zenit angekommen? Finden wir es gemeinsam im Test heraus!

Betrachten wir zu Beginn mal die Fakten, die nach und nach bekannt wurden. Eine der größeren Neuerungen ist wohl die Open World. Der Ansatz war bereits in Pokemon Schild und Schwert vorhanden, wurde aber dort aber nur in der Naturzone umgesetzt, nicht in der komplette Welt. In Purpur und Karmesin ist das anders – hier haben wir eine komplette Open World und sind nach der Einführung frei, wo es uns hin verschlägt. Das Konzept ist gut gedacht und kann zumindest in Teilen überzeugen. Meine persönliche Meinung ist, dass man hier das Konzept hätte weiter denken können. Es gibt kein Levelscaling – das heißt, manche Pokemon und auch Trainer sind schnell zu stark für euch. Das wiederum zwingt einen dann doch, einen gewissen Weg zu nehmen und sich wenigstens grob an den Gedanken der Entwickler zu halten, statt sofort überall hin zu rennen. Das hat mich im Test natürlich nicht abgehalten – da wir bereits kurz nach den ersten Aufgaben eine Art fahrbaren Untersatz erhalten (an dieser Stelle vermeiden wir jeglichen Spoiler!) können wir die Insel komplett erkunden. Auch das Fliegen von bereits besuchten Orten ist von Beginn an möglich und erfordert nicht irgendeine VM oder dergleichen. Das macht das reine Entdecken und Erkunden absolut lohnenswert. Scheitern werdet ihr nur an den Pokemonkämpfen gegen wilde Taschenmonster und Trainer.

Um diesen Open World Ansatz zu unterstreichen, gibt es zudem keine feste Reihenfolge, wie man die Arenen besuchen muss. Außerdem ist es nicht der einzige Strang, dem wir folgen können. So gibt es insgesamt drei Pfade, aus denen man flexibel entscheiden kann, um das Spiel zu erkunden.

Zum einen ist da “Die Straße der Sterne”. Folgen wir diesem Geschichststrang, so legen wir uns mit Team Star an und greifen ihre Verstecke in der gesamten Paldea Region an. Das besondere: Hierbei werden nur unsere ersten drei Pokemon eingesetzt und wir müssen innerhalb von zehn Minuten 30 gegnerische Pokemon besiegen – aber nicht selbst, sondern im Autokampf, also ohne aktive Beteiligung unsererseits. Ist diese Aufgabe erledigt, erscheint der jeweilige Boss des Verstecks – jeder mit eigenem Auftritt oder Fahrzeug. Ist dieser Kampf gewonnen, zählt die Basis als besiegt. Doch der Weg dahin ist nicht so einfach, wie das jetzt klingen mag. Dennoch bringt es diese Geschichte voran.

Der zweite Pfad, dem wir folgen können ist “Der Pfad der Legenden”. Hierbei helfen wir einem der NSCs, welche wir am Anfang getroffen haben, verschiedene Geheimgewürze zu sammeln um seine Kochkenntnisse zu erweitern. Diese Geheimgewürze werden allerdings von besonders großen und starken Herrscher Pokemon bewacht. Sind diese bewegt, können wir uns die Gewürze schnappen und werden mit einem Sandwich belohnt. Doch ohne zu viel zu spoilern: Hinter dem sammeln der Geheimgewürze steckt mehr, als wir auf den ersten Blick sehen. Und wer bereit ist, sich hier etwas zu öffnen für die Geschichten, der bekommt eine wundervolle Geschichte geliefert.

Als dritten und letzten Pfad können wir dem “Pfad des Champions” folgen. Wie zu erwarten ist bei dem Namen, besuchen wir hier alle acht Pokemon Arenen und schnappen uns die Orden. Ist das erreicht, kann man sich der Pokemon Liga widmen. Das besondere hier: Vor jeder Arena muss man sich der Arenaprüfung stellen. Diese sind immer an die jeweilige Region angelehnt. Bei der einen Aufgabe z.B. müssen wir als Minispiel einen riesigen Fußball rechtzeitig ins Ziel bringen. Erst, wenn diese Aufgaben erledigt sind, berechtigt uns das für die Teilnahme an den Arenakampf.

Leider habe ich es zum Zeitpunkt des Tests noch nicht geschafft, alle drei Pfade vollständig abzuschließen. Somit kann ich euch nicht sagen, wie es danach exakt weiter geht. Aber wie es von Pokemon zu erwarten ist, ist die Geschichte hier noch nicht beendet sondern hält noch ein paar spannende Sachen bereit.

Und dazu ist die neue Region – Paldea – angelehnt an eine spanische Insel – mehr als einladend. So gibt es mitten im Zentrum die “Zone Null.” Hier forscht der Professor der jeweiligen Edition – Futuros (Purpur) oder Antiqua (Karmesin) und kontaktiert uns im Verlauf der Handlung immer mal wieder. Im späteren Verlauf besuchen wir auch das hier gelegene Labor und erfahren mehr zu den Hintergründen der Zone Null. Die wenigen Informationen, welche uns hierher führen, bringen einen jedoch immer wieder dazu, voran zu schreiten und mehr erfahren zu wollen.

Wie auch schon in den Versionen zuvor, kann man über die Internetanbindung verschiedene Geschenke erhalten. So haben Vorbesteller zum Beispiel ein besonderes Pikachu erhalten, welches in der neuen Terraform, eine kurzzeitige auf einen Kampf beschränkte Entwicklung, den Typ Flug annimmt. Ähnlich wie in Schild und Schwert die Dynamisierung, können wir hiermit den Kampf unter Umständen noch rumreißen und auch in Spielerkämpfen eine ganz besondere Wendung herbeiführen. Außerdem gibt es immer wieder Eventcodes, die man durch Aktionen und Events oder über den offiziellen Twitteraccount von PokemonJapan erfahren kann. Hinweis für euch: Bis zum 31.01.2023 könnt ihr über HAJ1ME0R1G1NAL verschiedene Items erhalten. Schnappt sie euch!

Wie in jeder Edition üblich, gibt es natürlich auch in Karmesin und Purpur neue Starter. Auch dieses Mal kann man zwischen einem Pflanzen, einem Feuer und einem Wasser Pokemon auswählen. Bei dem Pflanzenpokemon handelt es sich um Felori, das in etwa einer Katze ähnelt. Es entwickelt sich auf Level 16 zu Feliospa und dieses wiederum auf Level 36 zu Maskagato. Bei dem Feuerpokemon bekommen wir ein kleines Krokodil namens Krokel. Auf Level 16 wird es zu Lokroko und auf Level 36 dieses dann zu Skelokrok. Als letztes in dieser Runde haben wir Kwaks, die Wasserente. Diese wird auf Level 16 zu Fuentente und auf 36 dann letztendlich zu Bailonda. Das Trainieren der Pokemon fühlt sich genauso an, wie man es von den verschiedenen Spielen gewohnt ist. Insgesamt muss ich sagen, habe ich bei Karmesin und Purpur das Gefühl, dass der Schwierigkeitsgrad ein kleines Stück anzieht. Allerdings mag das auch daran liegen, das die Open World hier verschiedene Möglichkeiten bietet.

Die Entscheidung, welche Edition man letztendlich spielen sollte, liegt hier am meisten in den Pokemon. Die Geschichte ist die gleiche, wobei sich die jeweiligen Legendären Pokemon von den Titelbildern, sowie ein paar wenige andere unterscheiden. Manche Formen gibt es auch nur in den entsprechenden Editionen. Hierbei ist Karmesin deutlich an der Steinzeit angelehnt, während Purpur auf futuristische Designs setzt. Daher rührend auch die Professoren Antiqua und Futuros.

Grafisch bietet Pokemon Karmesin und Purpur kein Highlight. Hier wäre vermutlich mehr drin gewesen, wenngleich man sich auch hier treu bleibt. Die Landschaften wirken, für eine Open World, nicht sehr belebt. Was besonders aufgefallen ist: Bewegt man sich schnell durch die Welt, laden viele Pokemon, die nun frei in der Welt umher rennen, langsam nach. Mehr als einmal ist es mir passiert, dass ich einfach welche angefahren habe, die zwei Sekunden vorher noch nicht da waren. Das passiert leider häufiger, als mir lieb ist. Die Grafik bleibt aber in meinen Augen der einzige Kritikpunkt – ansonsten ist der Hype einfach da und fesselt auch!

Insgesamt erhält man mit einen der Pokemon eine solide Edition, welche Sachen aus früheren Editionen sinnvoll fortsetzt. Die Geschichte hat ihre ganz eigene Spannung und bietet, durch den konsequenten Open World Ansatz, einen besonderen Flair. Auf jeden Fall ist der Zauber, den das Franchise auslöst, durchaus noch vorhanden. Größere Überraschungen sucht man jedoch vergebens, wenngleich manche Dinge anders gemacht wurden, als es bisher der Fall war. Dennoch spürt man, das Nintendo den Gedanken aus Schild und Schwert aufgegriffen hat und weiterdenkt. Es bleibt also spannend, wie es in Zukunft weiter gehen wird und welchen Weg das Franchise geht. Als echter Pokemon Fan bleibt einem allerdings nicht übrig – man bleibt an der Sache dran.

Pokemon Purpur und Karmesin – Auf zu neuen Abenteuern!
8
Grafik
7
Sound
8
Steuerung
8.5
Spiele Spaß
8
Preis Leistung
Gesamtwertung 7.9 / 10
Unser Fazit
Pokemon geht einen richtigen Weg mit den neuesten Versionen. Leider wird auch Potenzial verschenkt - man hätte hier gut durch Vertonung wichtiger Sequenzen eine neue Tiefe schaffen können. Trotzdem weiß es zu überzeugen und fesselt mich wieder mal an die Switch!
Gaming / Nintendo / Tests / Aktuell / Karmesin / Open World / Pokémon / Purpur / Switch
[toptechnews.de] · 31.12.2022 · 15:13 Uhr
[1 Kommentar]
 
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