Optimismus an Europas Börsen: Erholung nach Wochenendverlusten
Die europäischen Aktienmärkte zeigten zu Wochenbeginn Erholungstendenzen, nachdem sie am Freitag kräftige Abschläge hinnehmen mussten. Der EuroStoxx 50, das Barometer für die Eurozone, legte um 1,49 Prozent zu und erreichte 5.242,32 Punkte. Am Freitag hatten Sorgen über die US-Zollpolitik und mäßige US-Arbeitsmarktdaten den Index fast 3 Prozent ins Minus gedrückt.
In Zürich erholte sich der SMI, der aufgrund des Schweizer Nationalfeiertags am Freitag geschlossen war, und schloss mit einem minimalen Minus von 0,15 Prozent bei 11.818,63 Punkten. Eine neue Zollpolitik seitens US-Präsident Donald Trump, die Zölle von bis zu 39 Prozent für Schweizer Waren vorsehen könnte, wurde mit Skepsis aufgenommen. Dennoch signalisierten große Schweizer Unternehmen Stoizität gegenüber den US-Plänen und erwägen eine verstärkte Expansion in den Vereinigten Staaten, um den Zöllen zu entgehen.
Die Schweizer Exportwirtschaft, insbesondere für Präzisionsinstrumente, Uhren und Maschinen, beobachtet die Entwicklungen besorgt. Dabei sind die endgültigen Zollsätze und Regelungen im Pharmasektor noch unklar. Unternehmen wie Roche verzeichneten Kursverluste von 0,8 Prozent. Auch andere Pharmaunternehmen, darunter Alcon und Lonza, standen durch Trumps Erlass zur Senkung der Medikamentenpreise unter Druck und verloren jeweils 1,1 Prozent. Swatch und Richemont fielen um 2,3 beziehungsweise 1,3 Prozent. Der Computerzubehörhersteller Logitech büßte 1,9 Prozent ein, während er seine Lieferkette an die neuen Zollmaßgaben anpasst.
Dagegen erlebten britische Banken wie Lloyds, Close Brothers und Barclays Aufwind, nachdem ein Urteil des britischen Obersten Gerichts zugunsten der Banken erging. Dies hob die Belastung durch drohende Milliardenentschädigungen auf, und Aktien wie Lloyds kletterten um 9 Prozent, Close Brothers sogar um fast 25 Prozent. Die spanische Bank Santander profitierte ebenfalls und führte den EuroStoxx mit einem Zuwachs von 4 Prozent an.
An der Pariser Börse verzeichnete Air France-KLM mit einem Plus von 14 Prozent den stärksten Anstieg bei den französischen Blue-Chips. Auch Lufthansa und IAG wurden von Barclays auf „Equal-weight“ hochgestuft, was deren Papiere um 1 beziehungsweise 0,8 Prozent steigen ließ. Analyst Andrew Lobbenberg korrigierte seine Bewertung trotz abnehmender Profite auf den Nordatlantik-Routen nach oben, da der Rückgang geringer ausfiel als erwartet.

