ÖPNV in NRW unter Druck: Streiks führen zu massiven Einschränkungen
Pendler in Nordrhein-Westfalen müssen sich zu Beginn der neuen Woche auf empfindliche Beeinträchtigungen im öffentlichen Nahverkehr einstellen. In Düsseldorf, Krefeld und Bochum wird das gewohnte Bild leergefegter Bus- und Bahnsteige voraussichtlich Realität werden, da die Gewerkschaft Verdi zu einem ganztägigen Streik aufgerufen hat. Insbesondere betroffen sind die Betriebshöfe in Düsseldorf-Benrath, Ratingen-Tiefenbroich, Mettmann, Bochum Weitmar und SWK mobil in Krefeld, wo die Beschäftigten den Ausstand zur Unterstützung ihrer Forderungen beginnen werden.
Die Streikmaßnahmen, die mittlerweile fast zum Alltag in der Region zu gehören scheinen, bedeuten für viele Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs Verspätungen und Ausfälle. Verdi hat angekündigt, dass zahlreiche Verkehrsmittel wie die U-Bahnlinie U73 und diverse Busverbindungen nicht im gewohnten Takt verkehren werden. Fahrer von Bussen und Straßenbahnen sind gleichermaßen angehalten, ihrer Arbeit fernzubleiben, um der Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen Nachdruck zu verleihen.
Der Auslöser für die aktuellen Auseinandersetzungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern sind die Bedingungen der rund 30.000 kommunalen Verkehrsbetriebsmitarbeiter, für die Verdi unter anderem zusätzliche freie Tage fordert. Ein aktueller Verhandlungsversuch fand bei den Dortmunder Stadtwerken DSW 21 statt, doch auch hier scheint eine Einigung nicht in Sicht. Die Arbeitgeber, vertreten durch den kommunalen Arbeitgeberverband KAV NW, haben zwar ein neues Angebot unterbreitet, das bis zu vier zusätzlichen freien Tagen für bestimmte Gruppen verspricht, jedoch sieht die Gewerkschaft darin kaum mehr als einen Aufschlag in einem langwierigen Verhandlungsmarathon.
Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage der Nahverkehrsunternehmen und der knappen Personaldecke bleibt die Situation angespannt. Die Streikstrategie von Verdi, die weniger auf flächendeckenden Ausstand als auf gezielte 'Nadelstiche' setzt, zeigt, dass man im Ringen um bessere Arbeitsbedingungen auch taktisch vorgehen will. Ob die Pendler in NRW damit auf Dauer leben müssen, steht in den Sternen. (eulerpool-AFX)