Ölpreise steigen nach unerwartetem Rückgang der US-Rohöllagerbestände
Die Ölpreise verzeichneten am Mittwoch einen Anstieg, befeuert durch eine unvorhergesehene Reduktion der US-Rohöllagerbestände. Ein Barrel der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Mai erhöhte sich um 85 Cent und wurde für 73,87 US-Dollar gehandelt. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte WTI kletterte um 88 Cent und lag bei 69,88 Dollar.
Dieser Preisanstieg wurde ausgelöst, nachdem die Rohölvorräte in den USA um 3,3 Millionen auf 433,6 Millionen Barrel gesunken waren, entgegen Ökonomen-Prognosen, die eine Zunahme von 2,0 Millionen Barrel vorhergesagt hatten. Diese Diskrepanz konnte die Märkte überraschen und führte zur Verteuerung der Energierohstoffe.
In der geopolitischen Sphäre birgt der anhaltende russische Angriffskrieg gegen die Ukraine weiterhin Belastungen. Obwohl die USA als diplomatischer Vermittler fungieren und versicherten, dass eine sichere zivile Schifffahrt im Schwarzen Meer gewährleistet werden könne, beharrte Moskau auf spezifische Bedingungen. Frühere Berichte aus den USA und der Ukraine über eine mögliche Einigung hatten die Ölpreise am Dienstag kurzzeitig geschwächt, bevor der Kreml mitteilte, dass eine stabilisierende Vereinbarung erst nach dem Wegfall zahlreicher Sanktionen gegen Russland Realität werden könne.
US-Präsident Donald Trump äußerte, dass Präsident Wladimir Putin möglicherweise taktisch auf Zeit spielt. Experten auf dem Gebiet der Rohstoffe relativieren jedoch mögliche Auswirkungen einer Sanktionsaufhebung auf das Ölangebot. Warren Patterson, Rohstoffstratege bei der Bank ING in Singapur, hob hervor, dass Russland bereits in den vergangenen Jahren seine Ölströme erfolgreich umgeleitet hat und eine Beseitigung der Sanktionen keinen signifikanten Effekt auf das globale Angebot haben dürfte.