Nigeria: Sektenführer in Polizeigewahrsam getötet

Lagos/Nairobi (dpa) - Nach tagelangen blutigen Unruhen im Norden Nigerias mit hunderten Toten ist der Führer einer aufständischen islamistischen Sekte in Polizeigewahrsam ums Leben gekommen.

Wie die britische BBC berichtete, teilten die nigerianischen Behörden am späten Donnerstagabend mit, dass Sektenführer Mohammed Yusuf auf der Flucht erschossen worden sei. Erst kurz zuvor war seine Festnahme in der Stadt Maiduguri gemeldet worden. «Mohammed Yusuf wurde bei einem Feuergefecht von Sicherheitskräften getötet, als er zu fliehen versuchte», sagte ein Polizeisprecher im nigerianischen Fernsehen.

Seit Tagen hatten die Anhänger der Sekte Boko Haram in mehreren nigerianischen Bundesstaaten gewaltsam für die landesweite Einführung islamischen Rechts gekämpft. Hunderte Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein. Am Donnerstag stürmte die Armee eine Moschee in Maiduguri, in der sich die Islamisten zuletzt verschanzt hatten. Die Aufständischen seien daraufhin aus der Stadt geflohen, teilten die Sicherheitskräfte mit.

Wie die Zeitung «This Day» berichtete, wurde auch Yusufs Stellvertreter bei den Kämpfen festgenommen. Die Sekte Boko Haram lehnt westliche Werte und Einflüsse ab und verlangt die Einführung islamischen Rechts (Scharia) in ganz Nigeria. Bisher gilt die Scharia nur in etwa einem Dutzend mehrheitlich von Muslimen bewohnten Bundesstaaten.

In Augenzeugenberichten war von mindestens 200 Toten die Rede, die allein die Kämpfe in Maiduguri seit Montag gefordert hätten. Auf den Straßen lägen Leichen. Einige der toten Kämpfer sollen aus den Nachbarländern Niger und Tschad stammen. Nach nigerianischen Presseberichten sind bis zu 10 000 Menschen auf der Flucht vor der Gewalt. Da auch die Geschäfte geschlossen oder verlassen wurden, wird die Versorgung mit Lebensmitteln knapp.

Die Auseinandersetzungen hatten am vergangenen Wochenende mit Angriffen auf Polizeistationen begonnen und fünf Bundesstaaten erfasst. In den anderen Städten war die Lage nach Polizeiangaben bereits am Mittwoch wieder unter Kontrolle. Präsident Umaru Yar'Adua hatte ein hartes Vorgehen gegen die Islamisten gefordert, denen er vorwarf, einen «heiligen Krieg» führen zu wollen.

Konflikte / Nigeria
31.07.2009 · 08:32 Uhr
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