Neubewertung chinesischer Bankkredite offenbart Geldfluss in Spekulation statt Produktion
Die Welle chinesischer Bankkredite, die das Wachstum der industriellen Kapazitäten des Landes unterstützen sollte, diente offenbar weniger dem Aufbau von Produktion als vielmehr der Finanzierung lokaler Regierungsprojekte und finanzieller Spekulationsgeschäfte. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung der Kreditströme durch die Experten der Rhodium Group.
Lange wurde angenommen, die Kreditzunahme bei chinesischen Banken sei ein Indiz für eine staatliche Strategie zur Stärkung des verarbeitenden Gewerbes. Die Hoffnung: eine Konjunkturbelebung durch zusätzliche Exporte. Die realen Abläufe jedoch spiegeln ein anderes Bild wider – statt in die Fertigungskapazitäten fließen erhebliche Summen in Bereiche, die nicht direkt zu einer produktiven Güterflut auf den Weltmärkten beitragen würden.
Die neue Erkenntnis wirft ein grelles Licht auf die strukturellen Schwächen innerhalb der chinesischen Volkswirtschaft, welche die zweitgrößte Wirtschaft der Welt mit Effizienzproblemen konfrontieren. Während lokale Behörden und spekulatives Kapital von den Krediten profitieren, bleibt die eigentlich intendierte Stärkung der produzierenden Wirtschaft aus.
Im Zuge dieser Enthüllungen dürften Analysten und Handelspartner gleichermaßen ihre Einschätzungen über Chinas künftige Rolle in der globalen Handelsdynamik überdenken. Die Ergebnisse der Rhodium Group fügen sich in ein komplexes Bild des chinesischen Wirtschaftsgefüges ein, in dem die staatliche Steuerung und private Gewinninteressen in zunehmendem Maße zu verschränken scheinen. (eulerpool-AFX)