Neuausrichtung bei Galeria: Umzug und strategische Neupositionierung geplant
In einer Phase umfassender betrieblicher Neuordnung steht die bekannte Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof kurz vor einem Standortwechsel ihres Hauptquartiers von Essen nach Düsseldorf. Voraussichtlich wird dieser Umzug gestaffelt über das erste Halbjahr 2025 hinweg vollzogen, wie Sanierungsexperte Stefan Denkhaus zu Beginn der Woche mitteilte. Innerhalb der Sanierungsstrategie ist es vorgesehen, die Verwaltungszentrale in die bestehende Düsseldorfer Filiale an der Schadowstraße zu integrieren. Dazu werden momentan mehrere Etagen des Gebäudes auf die neuen Anforderungen zugeschnitten.
Bereits in der Vergangenheit war die Verlagerung des Firmensitzes thematisiert worden; das Essener Gebäude befindet sich im Besitz einer Tochtergesellschaft der in finanzielle Schieflage geratenen Signa-Gruppe. Deren Eigentümer René Benko musste ebenfalls das Insolvenzverfahren eröffnen. Denkhaus, der die Geschicke des Unternehmens leitet, strebt mit der Umstrukturierung eine mittelständisch geprägte Unternehmenskultur an. Bisherige großkonzerntypische Verwaltungsstrukturen sollen aufgebrochen und entsprechend der neuen Philosophie angepasst werden, wodurch etwa die Hälfte der 900 Verwaltungsjobs in Essen betroffen sein könnte.
Darüber hinaus sind Schließungen von 16 der derzeit 92 Filialen beschlossen worden. Als potenzielle neue Eigentümer stellen sich das amerikanische Investmentkonsortium NRDC und die Beteiligungsgesellschaft BB Kapital SA, unter der Führung des Geschäftsmanns Bernd Beetz, heraus. Die Zustimmung der Gläubiger zum Insolvenzplan Ende Mai und die nachfolgende gerichtliche Bestätigung stehen noch aus, bevor eine endgültige Übergabe bis Ende Juli anvisiert wird.
Die Nachricht von der erneuten Insolvenz, die dritte binnen weniger Jahre, erreichte die Öffentlichkeit Anfang dieses Jahres. Die angestrebte Neuausrichtung markiert somit einen kritischen Wendepunkt in der Historie des Traditionsunternehmens. (eulerpool-AFX)