Nato-Gipfel im Zeichen der Zeitenwende: Trump drängt auf höhere Verteidigungsausgaben
Die Rückkehr von Donald Trump in die politische Arena ist unübersehbar, und der Auftakt zum ersten Nato-Gipfel seiner neuen Amtszeit könnte kaum glamouröser sein. König Willem-Alexander der Niederlande empfängt die Staats- und Regierungschefs, begleitet von königlichem Prunk und Glanz, in seinem prachtvollen Schloss Huis ten Bosch.
Neben Trump und seiner Frau Melania flanieren auch Bundeskanzler Friedrich Merz und Gattin Charlotte durch die eindrucksvollen Gänge. Der Gipfel vereint weltenpolitische Schwergewichte, darunter den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, um drängende Sicherheitsfragen zu diskutieren.
Während die Staatschefs den Geselligkeiten frönen, befassen sich die Außen- und Verteidigungsminister der Mitgliedsstaaten in separaten Runden mit den Herausforderungen, die vor ihnen liegen. Besonderes Augenmerk liegt auf einem Nato-Ukraine-Rat. Zentraler Punkt der Zusammenkünfte: die russische Bedrohung und Trumps vehementer Ruf nach notwendiger militärischer Eigenständigkeit Europas.
Eine bahnbrechende Vorab-Vereinbarung schlägt vor, die Verteidigungsausgaben der Mitgliedsstaaten signifikant auf mindestens fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen. Klassische Militärausgaben sollen dabei mindestens 3,5 Prozent des BIP erreichen.
Auch Kosten für strategische Infrastrukturprojekte, von panzertauglichen Brücken bis zu erweiterten Häfen, sollen angerechnet werden dürfen. Die bisherige Schwelle von zwei Prozent BIP für Verteidigungsausgaben reicht Trump nicht, wie er unmissverständlich klarmacht.
Sein Ultimatum: der lang ersehnte Fünf-Prozent-Konsens. Denn, so warnt er mit altbekannter Schärfe, die amerikanische Schutzgarantie stehe andernfalls auf tönernen Füßen. Das Jahr 2035 markiert die neue Deadline, bis zu der diese ehrgeizigen Ziele verwirklicht werden sollen.