Nach Kursplus von über 100 Prozent: Ist die Snap-Aktie jetzt ein Kauf?

Kaufempfehlung treibt an

Der langjährige Snap-Kritiker und BTIG-Analyst Richard Greenfield hat kürzlich sein Rating für die Snap-Aktie angehoben und dem Unternehmen damit neuen Auftrieb verliehen - die Kaufempfehlung schickte die Aktie auf den höchsten Stand seit August letzten Jahres. "Wir sind zunehmend zuversichtlich, dass ausländische Werbetreibende die Vorteile der niedrigen Angebotspreise für Online-Werbung in den USA nutzen", erklärte Greenfield gegenüber CNBC. Dank höherer Werbeumsätze könnte die Aktie schließlich innerhalb des nächsten Jahres um bis zu 50 Prozent zulegen, schätzt der Analyst, weshalb er die Titel von "neutral" auf "buy" hochstufte und das Kursziel auf 15 US-Dollar anhob.

Während die Snap-Aktien Ende letzten Jahres noch bei 5,51 Dollar gehandelt wurden, sind sie mittlerweile 11,28 Dollar wert (Schlusskurs vom 14.03.19). Das entspricht einem Zuwachs von satten 104,72 Prozent. Doch obwohl sich der Kurs damit in diesem Jahr bislang mehr als verdoppelt hat, haben die Titel eine rasante Talfahrt hinter sich und stehen noch immer rund 22 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch, das sie Mitte März vergangenen Jahres bei 14,40 Dollar erreicht hatten. Seit Snapchat im Jahr 2017 an die Börse ging, haben die Aktien kontinuierlich an Wert verloren. "Praktisch alles, was in den letzten paar Jahren seit dem Börsengang für Snapchat schief gehen konnte, ist schief gegangen", schrieb Greenfield in einer Notiz. Die wachsende Konkurrenz durch Facebook, Twitter & Co. habe den Instant-Messaging-Dienst belastet. Auch der Abgang einiger hochrangiger Führungskräfte sei nicht spurlos an dem Unternehmen vorbeigegangen.

"2018 war ein schreckliches Jahr für Snapchat", nun aber habe der Messaging-Dienst einige Verbesserungen vorgenommen, neue Führungskräfte eingestellt und eine klare strategische Roadmap erstellt, zeigte sich Greenfield zuversichtlich. "Wir können die verbesserte Moral und den inneren Impuls spüren", fügte er hinzu.

Auch Brent Thill, Analyst bei Jefferies, zeigte sich optimistisch und hob sein Kursziel kürzlich von 9 auf 11 Dollar an, nachdem er die neuen Geschäftsräume des Unternehmens besucht hatte. Snapchat sei "von einem Startup zu einem reiferen Unternehmen herangewachsen", erzählte der Analyst.

"FOMO" - Kein Grund zum Kauf

Doch nicht alle glauben an eine rosige Zukunft für Snapchat. So riet Bill Baruch, Präsident von Blue Line Futures, kürzlich in CNBCs "Trading Nation": "Verfolgen Sie keine Position nur aus der Angst, etwas zu verpassen". Er empfahl Anlegern, sich "an ihren Spielplan zu halten" und "nicht zu jagen".

Ähnlicher Meinung ist auch Mark Tepper, Präsident und CEO von Strategic Wealth Partners. Er steht dem Unternehmen nach wie vor skeptisch gegenüber und würde keine Snap-Aktien kaufen, solange das Unternehmen nicht beweisen könne, dass es eine breitere Anwenderbasis ansprechen könne. Tepper sieht demnach insbesondere die Zielgruppe als Problem an. Snap spreche vor allem Teenager an, für diese sei es ein "cooles Produkt". Doch Teenager seien nicht diejenigen, die Geld zum Investieren zu Verfügung hätten. "[…] Sie [Snap] haben wirklich Schwierigkeiten, die über 35-Jährigen anzulocken. Das sind die Leute mit Kaufkraft", so Tepper.

Ob sich die Snap-Aktie nun tatsächlich nachhaltig erholen kann oder die jüngste Aufwärtsbewegung nur von kurzer Dauer ist, bleibt abzuwarten.

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 19.03.2019 · 04:01 Uhr
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