Morphosys-Aktien fallen trotz positiver Quartalszahlen
Die Aktien des Wirkstoffforschers Morphosys erlebten nach der Veröffentlichung positiver Quartalszahlen eine unerwartete Abwärtsbewegung. Das Minus von rund fünf Prozent auf 24,95 Euro bedeutete den letzten Platz im Nebenwerte-Index SDax sowie den tiefsten Kurs seit knapp einem Monat.
Der Ausblick und die Quartalszahlen hatten Morphosys eine frühere Veröffentlichung der Studienergebnisse zum vielversprechenden Hoffnungsträger Pelabresib in Aussicht gestellt. Dies sorgte zunächst für Freude bei den Anlegern. Experten und Analysten sehen in dem Wirkstoff großes Potenzial für die Behandlung von Myeolofibrose, einer seltenen Form von Blutkrebs.
James Gordon von der US-Bank JPMorgan geht davon aus, dass Morphosys bei der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen optimistische Einschätzungen zu Pelabresib abgeben wird. Sollten die Daten positiv ausfallen, erwartet Gordon eine Verdopplung des Aktienkurses.
Ein Börsenhändler hingegen gibt sich vorsichtiger und schätzt die Wahrscheinlichkeit positiver Studienergebnisse auf etwa 60 Prozent ein. Dennoch ist auch er der Meinung, dass die Daten einen massiven Einfluss auf den Aktienkurs haben werden.
Die Quartalszahlen von Morphosys zeigten keine großen Überraschungen. Die US-Umsätze mit dem wichtigsten Medikament Monjuvi entsprachen den Erwartungen und das kürzlich angehobene US-Umsatzziel wurde bestätigt.
Der Blick auf die Kursentwicklung zeigt, warum die Anleger momentan vorsichtig sind. Die Aktie erreichte Mitte September mit 32,49 Euro ihr bisheriges Jahreshoch. Seitdem gab es eine Kursdelle, doch immer noch steht ein beeindruckendes Jahresplus von fast 90 Prozent zu Buche.
Sollten die Pelabresib-Daten jedoch enttäuschen, könnte sich das Blatt schnell wenden. In diesem Fall müsste Morphosys mit einer deutlichen Korrektur des Aktienkurses rechnen. (eulerpool-AFX)