Merkel und Sarkozy stellen «Agenda 2020» vor
Die Kanzlerin kam mit einer Viertelstunde Verspätung zum deutsch-französischen Ministerrat im Pariser Élyséepalast. Sie begrüßte Sarkozy mit dem schon vertrauten französischen Wangenkuss und legte ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter. Merkel und Sarkozy gaben zunächst keine Erklärung ab.
Der erste deutsch-französische Ministerrat seit der Bundestagswahl im September 2009 soll mit dem Beschluss einer «Agenda 2020» den Startschuss für 80 gemeinsame Projekte geben. Dabei geht es um die Abstimmung der Wirtschafts- und Finanzpolitik, die Entwicklung der europäischen Verteidigung, die Forschung und die Energie- und Umweltpolitik. Gesprochen wird aber auch über bürgernahe Projekte wie ein deutsch-französisches Schulbuch, einen gemeinsamen freiwilligen Zivildienst und den verstärkten Austausch von Lehrern und Jugendlichen.
Parallel zu Sarkozy und Merkel trafen sich die Fachminister beider Länder in Paris zu Arbeitsgesprächen. Außerdem tagte der deutsch- französische Sachverständigenrat zu der Frage, mit welcher gemeinsamen Politik der Weg aus der Krise beschritten werden soll. Die deutsch-französischen Ministerräte wurden 2003 eingeführt. Sie finden alle sechs Monate statt.