Massaker am Ölmarkt: Preis für US-Öl-Kontrakt rauscht 300 Prozent ab - US-Börsen schließen im Minus

Zudem seien die Investoren auch angesichts der angelaufenen Berichtssaison vorsichtig, hieß es am Markt. Der US-Leitindex Der Dow Jones sackte im Montagshandel 2,46 Prozent auf 23.646,60 Indexpunkte ab. Der kämpft Nasdaq Composite konnte sich der Marktstimmung ebenfalls nicht entziehen und sackte um 1,03 Prozent auf 8.560,73 Punkte ins Minus.

Seit Ende Februar hält die Corona-Pandemie die Börsen weltweit in Atem und zusätzlich gingen die Ölpreise auf eine wilde Fahrt. Wegen der Corona-Krise ist der Preis für US-Rohöl auf einen historischen Tiefstand gefallen. Der Preis für einen Kontrakt, der eine physische Öllieferung im Mai vorsieht, notierte erstmals seit Aufnahme des Future-Handels im Jahr 1983 im negativen Bereich - zuletzt mit einem Einbruch von knapp 300 Prozent bei minus 53,12 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Das bedeutet, dass Käufer bei Abnahme Geld erhalten. Analysten begründeten den Niedergang der Ölpreise zum einem mit dem starken Einbruch der Erdölnachfrage infolge der Corona-Krise. Zum anderen gebe es Zweifel darüber, ob die von großen Ölproduzenten - vor allem Russland und Saudi-Arabien - angekündigte Verringerung der Fördermengen ausreiche. Als Folge der globalen Ölschwemme drohen nun vor allem in den USA die Lagerkapazitäten knapp zu werden.

Der Wall-Street-Index Dow, der angesichts der damit verbundenen hohen Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen bis Ende März in der Spitze gut 37 Prozent eingebüßt hatte, konnte in jüngster Zeit dennoch ein gutes Stück seiner Verluste bereits wettmachen. Vor allem rückläufige Infektionsraten und erste Behandlungserfolge mit einem Testmedikament sowie erste Lockerungsmaßnahmen in verschiedenen Ländern bei Ausgangssperren und -beschränkungen, einhergehend mit vorsichtigen Wiedereröffnungen von Geschäften ermutigten. Zudem sorgten wirtschaftliche Rettungsmaßnahmen durch Regierungen und Notenbanken für neue Zuversicht.

Im besonders schwer von Covid-19 betroffenen US-Bundesstaat New York ging die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern zuletzt zudem weiter zurück. Die Zahl der an der Lungenkrankheit Verstorbenen sank erstmals seit Tagen wieder unter 500. Der Höhepunkt könnte womöglich bald schon überschritten sein, hieß es. Doch angesichts der allgemein starken Unsicherheit über die Entwicklung von Infektionsfällen mit dem neuartigen Corona-Virus "dürften die Märkte wankelmütig bleiben", erwartet Marktexperte Timo Emden von Emden Research.

Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda verwies angesichts der aktuellen Gewinnmitnahmen auch auf die zahlreich anstehenden Quartalszahlen: "Mit der Berichtssaison werden die Investoren wieder vorsichtiger", schrieb er.

/ dpa-AFX

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[finanzen.net] · 20.04.2020 · 22:00 Uhr
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