Maschinenbau in Not – Umsatzverlust durch Fachkräftemangel
Inmitten eines wachsenden Arbeitskräftemangels kämpfen deutsche Maschinenbauer mit merklichen Umsatzeinbußen. Einer aktuellen Umfrage des Branchenverbandes VDMA zufolge haben fast die Hälfte der befragten Mitgliedsunternehmen aufgrund des Personalmangels Einbußen zu verzeichnen. Der Verband, mit Sitz in Frankfurt, legt dar, dass 27 Prozent der Unternehmen Verluste von bis zu 5 Prozent verzeichnen, während weitere 20 Prozent über noch höhere Defizite berichten.
Die Rekrutierungsprobleme treffen die Branche hart: Ein Drittel der Betriebe stößt auf erhebliche Schwierigkeiten, benötigtes Personal zu finden. Lediglich 14 Prozent der im April befragten Unternehmen sind in der Lage, ihre vakanten Fachkräftestellen zu besetzen. Dabei besteht besonders hoher Bedarf an qualifizierten Facharbeitern und Akademikern in den Bereichen Produktion, Forschung und Entwicklung, Konstruktion sowie IT.
Die kritische Lage spiegelt sich auch in der Ausbildungssituation wider: Jedes dritte Unternehmen gab an, maximal die Hälfte der angebotenen Lehrstellen zu besetzen. Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA, betont die Attraktivität und die guten Gehaltsaussichten der Branche und unterstreicht, dass produktive Maßnahmen ergriffen werden müssen: Es gelte, ältere Arbeitskräfte durch Anreize im Unternehmen zu halten, ausländische Fachkräfte zu werben und die Jugend für technische Berufe zu begeistern.
Die stark exportorientierte Maschinenbauindustrie, die über 1,2 Millionen Menschen beschäftigt, sucht nach Lösungen für diese Herausforderungen. 72 Prozent der VDMA-Mitglieder investieren verstärkt in Weiterbildungsprogramme. Insbesondere kleinere Firmen sind interessiert daran, ihre Mitarbeiter auch nach Renteneintritt weiterzubeschäftigen. Währenddessen prüfen größere Unternehmen zunehmend den Einsatz von Automatisierung und künstlicher Intelligenz. Gleichwohl bleibt die Erwartung bestehen, dass diese technologischen Fortschritte allein den Mangel an Fachkräften nicht zeitnah lösen werden. (eulerpool-AFX)