Marshalls beschließt Dividendenausschüttung – Einnahmen wachsen, Dividendenstrategie bleibt fragil
Die Anleger von Marshalls können sich auf eine Dividendenzahlung zum 1. Juli freuen, denn das Unternehmen hat eine Ausschüttung von 5,7 Pence pro Aktie vorgesehen. Mit einer Dividendenrendite von 3,0% fällt dieser Wert im Branchenvergleich zwar etwas niedrig aus, doch könnte sich selbst eine moderate Dividendenrendite auszahlen, wenn sie langfristig Bestand hat. In der Vergangenheit hat Marshalls zur Dividendendeckung 113% des erwirtschafteten Gewinns ausgegeben, allerdings konnte der Dividendenfluss aus den vorhandenen liquiden Mitteln mit lediglich 35% abgesichert werden. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass freie Bargeldmittel im Falle von Marshalls aussagekräftiger als reine Gewinnberechnungen sind, wenn es um die Einschätzung der Dividenden geht.
Ein Blick in die Zukunft verheißt Gutes: Es wird mit einem Anstieg des Gewinns pro Aktie um 199,0% im nächsten Jahr gerechnet. Bleibt die Dividende auf ihrem aktuellen Kurs, dürfte das Ausschüttungsverhältnis bei moderaten 40% liegen – ein Wert, der für eine recht angenehme Deckung sorgen würde.
Die Dividendenpolitik von Marshalls verzeichnet allerdings Licht und Schatten: Zwar zahlt das Unternehmen bereits seit vielen Jahren Dividenden aus, doch musste die Dividende im Verlauf der letzten zehn Jahre zumindest einmal gekürzt werden. Seit 2014 ist die jährliche Dividendenzahlung von 5,25 Pence auf die jüngste Vollzahlung von 8,3 Pence angewachsen, was auf eine jährliche Wachstumsrate von etwa 4,7% schließen lässt. Diese Entwicklung gibt Anlegerinnen und Anlegern zwar einen Grund zur Freude, jedoch mindert die einmalige Kürzung der Dividende das Wachstum beträchtlich und schmälert damit die Attraktivität der Aktie als Einkommensinvestition.
In Zeiten unsicherer Dividendenzahlungen rückt das Wachstum des Gewinns pro Aktie besonders in den Fokus. Marshalls' EPS hat in den letzten fünf Jahren um etwa 22% pro Jahr abgenommen. Solange sich diese Tendenz nicht umkehrt, stehen Dividendenzahlungen unter Druck. Ein Silberstreifen am Horizont ist jedoch der prognostizierte Gewinnanstieg im nächsten Jahr – ein Umschwung, der sich allerdings erst bewähren muss.
Abschließend lässt sich konstatieren, dass die Dividende von Marshalls vielleicht ein wenig zu ambitioniert angesetzt war, was die jüngste Kürzung erklären könnte. Obgleich kurzfristig mit einem zuverlässigen Dividendenfluss zu rechnen sein dürfte, zählt das Unternehmen nicht zu den Spitzenreitern, was regelmäßige Einkommensquellen für Investoren angeht. Dividendenjäger sollten demnach auch andere relevante Faktoren ins Kalkül ziehen: So haben wir beispielsweise zwei Warnsignale bei Marshalls identifiziert, die es wert sind, beachtet zu werden. (eulerpool-AFX)
