Mahle im Umbruch: Stellenabbau trifft Verwaltung und Forschung
Der Gesamtbetriebsrat des Automobilzulieferers Mahle zeigt sich wenig begeistert vom geplanten Stellenabbau. Rund 1.000 Arbeitsplätze sollen weltweit in der Verwaltung und Forschung wegfallen, wovon ein bedeutender Anteil auf Deutschland und speziell die Zentrale in Stuttgart entfällt. Betriebsratschef Uwe Schwürz betont, dass der Konzern bereits in der Vergangenheit Kostensenkungen realisiert habe und fordert einen nachhaltigen Fahrplan zur Zukunftssicherung des Unternehmens.
Unternehmenschef Arnd Franz erläutert, dass eine Anpassung der Planungen notwendig sei, um auf die aktuelle wirtschaftliche Lage zu reagieren. In einem Interview erklärte er, dass die Einsparungen zu einem Drittel aus Sach- und zu zwei Dritteln aus Personalkosten resultieren sollen. Ziel ist es, ab dem kommenden Jahr rund 150 Millionen Euro jährlich einzusparen.
Ein weiterer Kummerpunkt bleibt der Standort Fellbach, der vor der Schließung steht. Die dortigen 165 Beschäftigten, die bisher Produkte für den Motorsport fertigen, sollen in andere Werke versetzt werden. Die Gewerkschaft mahnt an, dass Investitionen in Zukunftsprojekte wie die Elektromobilität ausgesetzt werden könnten, obwohl hier langfristig Potenzial für Wachstum besteht.
An den Herausforderungen für Mahle sind mehrere Faktoren beteiligt, darunter die allgemeine Marktschwäche der Automobilindustrie, die zunehmenden US-Zölle, der Druck durch die Konkurrenz aus China und das nahende Aus für Verbrennungsmotoren. Bereits zuvor hatte der Konzern 600 Stellen in Deutschland abgebaut, um den Rückgang der Umsätze auszugleichen. Die Belegschaft von Mahle in Deutschland zählt aktuell rund 10.000 Mitarbeiter.

