Ludwig-Erhard-Büste kehrt zurück: Symbol für Reformwillen in Berlin
In einer Szenarie aus kluger Voraussicht und symbolischer Rückbesinnung auf bewährte Prinzipien hat die Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) bei einem Symposium in Berlin eine mit Spannung erwartete Grundsatzrede zur wirtschaftspolitischen Ausrichtung Deutschlands gehalten. Anlass des Treffens, betitelt „Soziale Marktwirtschaft in Zeiten des Umbruchs“, war die feierliche Rückkehr der historisch bedeutsamen Ludwig-Erhard-Büste ins Foyer des Ministeriums.
Die Heimkehr der Büste, die vor zwei Jahren dem damaligen Protest gegen die Wirtschaftspolitik unter Minister Robert Habeck (Grüne) weichen musste, unterstreicht die erneute Anlehnung Reiches an die Prinzipien des legendären Wirtschaftsministers der Nachkriegszeit. Erhard, von 1949 bis 1963 im Amt, wird nicht nur als Gründungsvater der sozialen Marktwirtschaft verehrt, sondern auch als treibende Kraft für das Wirtschaftswunder, das Deutschland wieder auf die Beine half.
Seit ihrer Ernennung im Mai hat sich Reiche ebenfalls für Reformen starkgemacht. Ihre Forderungen nach einer Überarbeitung des Sozialsystems angesichts hoher Sozialabgaben haben seit ihrem Amtsantritt zahlreiche Diskussionen ausgelöst. In ihrer jüngsten Rede betonte sie die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken und forderte umrissene strukturelle Anpassungen. Ein weiterer Zündstoff in der Debatte war ihre Aussage, die Deutschen müssten sich an längere Arbeitszeiten gewöhnen – eine Ausführung, die gemischte Reaktionen hervorrief.

