Künstliche Intelligenz als Gewinnbringer im Fintech-Sektor

Die Faszination für künstliche Intelligenz (KI) ist groß, doch konkrete finanzielle Erfolge in Unternehmen lassen sich vielerorts noch suchen. Eine Ausnahme bildet dabei der Fintech-Sektor, wo KI-basierte Innovationen bereits deutliche Vorteile erkennen lassen. Ein signifikantes Beispiel dafür ist Klarna – die Gruppe hinter dem "Kauf jetzt, zahl später"-Prinzip, die bald an die Börse gehen wird. Berichten zufolge hat die Zusammenarbeit mit dem von Microsoft unterstützten OpenAI bereits zu einer Steigerung des Gewinns von Klarna um 40 Millionen Dollar in diesem Jahr geführt.

Rund zwei Drittel der Kundeninteraktionen bei Klarna werden durch Chatbots abgewickelt, die Anliegen der Verbraucher in weniger als einem Fünftel der früher benötigten Zeit lösen. Die KI übernimmt dabei die Arbeit von ungefähr 700 der 3000 Angestellten im Kundenservice.

Der Aktienmarkt hat das Potenzial teilweise bereits erkannt. Nach einigen schwierigen Jahren haben viele Fintech-Unternehmen – wie die Krypto-Plattform Coinbase und der Online-Broker Robinhood, der kürzlich in Großbritannien startete – beträchtliche Kursgewinne verzeichnet, mit Steigerungen von 67 Prozent bzw. 53 Prozent seit Jahresbeginn.

Der KBW Nasdaq Fintech-Index, der die Entwicklung börsennotierter Fintech-Unternehmen weltweit abbildet, konnte im letzten Jahr um 31 Prozent zulegen und übertraf damit den breiteren S&P 500-Index. Dieser Index wird unter anderem von einem börsennotierten ETF von Invesco mit dem Ticker FTEK LON nachgebildet.

Die positive Entwicklung könnte dazu führen, dass in dem nächsten Jahr mehr Fintechs den Gang an die Börse wagen. So besitzt der börsennotierte britische Venture-Capital-Fonds Chrysalis etwa 1,1 Prozent an Klarna, dessen Wert aktuell auf 11 Milliarden Dollar geschätzt wird – Gerüchten zufolge könnte der Börsengang jedoch einen Wert von nahezu 20 Milliarden Dollar erzielen. Ein weiteres Engagement von Chrysalis ist das Insurtech-Unternehmen WeFox, das ein rasantes Wachstum an den Tag legt.

Trotz der Erneuerung im Fintech-Bereich gibt es Risiken, wie das Eindringen traditioneller Finanzinstitute in den Markt oder einen Preiskampf, der die Margen schmälern könnte.

Abseits dieser Gefahren entwickeln sich einstige Nischenprodukte jedoch zu Hauptgeschäftsfeldern. Ein Beispiel ist Funding Circle, ein führender britischer Fintech, der mittlerweile mit seinem FlexiPay-Angebot über die reine Kreditvergabe hinausgeht. In jüngster Zeit konnte das Unternehmen solide Zuwachsraten bei Einkünften und Kreditvergaben verzeichnen.

Vielversprechend ist auch der Blick auf den britischen Fintech-Venture-Capital-Fonds Augmentum, dessen Portfolio aus etablierten und aufstrebenden Fintech-Unternehmen besteht. Die zehn größten Beteiligungen zeigen ein beeindruckendes Umsatzwachstum von durchschnittlich 74 Prozent im Jahresvergleich.

Besondere Aufmerksamkeit verdient Onfido, eine Plattform für Identitätsprüfung und Betrugsbekämpfung, die aktuell Verhandlungen über eine mögliche Übernahme durch das US-Unternehmen Entrust führt.

Die US-amerikanische Digitalbank Nubank ist ein weiteres Beispiel für das Potenzial im Fintech-Bereich und zeigt mit einem Kursanstieg von 40 Prozent seit Jahresbeginn, dass die richtigen Fintech-Produkte zu großen Gewinnen führen können. (eulerpool-AFX)

Technology
[Eulerpool News] · 19.04.2024 · 15:49 Uhr
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