Jugendrevolution: Junge Union stellt sich im Rentenstreit gegen Kanzler Merz
Die Spannung steigt vor der kommenden Rede von Bundeskanzler Friedrich Merz beim Deutschlandtag der Jungen Union (JU). Derweil trotzt die Jugendorganisation dem CDU-Chef mit unerschütterlichem Druck im Rentenkonflikt. In einem entschlossenen Interview mit der Deutschen Presse-Agentur kündigte JU-Vorsitzender Johannes Winkel erneut an, dass das Rentenpaket im Bundestag scheitern könnte, sollte es keine Anpassungen geben. Diese Hartnäckigkeit fußt auf einem jüngst gefassten Beschluss der Jungen Gruppe.
Die Junge Gruppe, bestehend aus 18 Abgeordneten, die bei der Bundestagswahl jünger als 35 Jahre waren, könnte zum Zünglein an der Waage werden, da CDU, CSU und SPD nur eine knappe Mehrheit von 12 Stimmen innehaben. Ein Konfliktpunkt ist eine Klausel im Rentengesetzentwurf, die auch über 2031 hinaus ein höheres Rentenniveau einfordert – ein Punkt, der weder im Koalitionsvertrag steht noch im Sinne der jungen Generation liege, so die Kritiker. Ein solches Vorhaben könnte zusätzliche 118 Milliarden Euro kosten.
Der JU-Vorsitzende Winkel betont die Wichtigkeit der „Enkelfähigkeit“ in der Rentenpolitik und fordert ein Festhalten am Koalitionsvertrag. Für ihn sind die potenziellen finanziellen Belastungen für kommende Generationen untragbar. Während die SPD am Rentenpaket festhält, hat sich Bundeskanzler Merz noch nicht eindeutig positioniert. Seine mit Spannung erwartete Ansprache erfolgt am Samstag im Rahmen des Deutschlandtags in Rust.
Johannes Winkel mahnt zu grundsätzlichen Reformen im Sozialstaat und sieht dringenden Handlungsbedarf bei wirtschaftlichen Reformen. Insbesondere kritisierte er die zunehmende Staatsverschuldung und forderte eine „Entfesselung der Wirtschaft“. Dies sei essentiell, um Deutschlands Industriestandort zu sichern und einem Abwandern der Industrie entgegenzuwirken.

