Javier Milei: Argentiniens unkonventioneller Weg zur Stabilität
Javier Milei, Argentiniens Präsident, betrachtet seine radikale Regierungsweise doch als erfolgreich, nachdem er das Präsidentschaftsamt mit der Absicht antrat, das bisherige System umzukrempeln. Auf diplomatischen Reisen, darunter zur Amtseinführung Donald Trumps in Washington und dem Weltwirtschaftsforum in Davos, zeigte sich Milei beeindruckt vom versprochenen "goldenen Zeitalter" der USA. Gleichzeitig signalisierte er Offenheit im Umgang mit China, trotz seiner früheren harschen Kritik an Peking. Während eines Interviews in Davos sprach Milei über positive Treffen mit chinesischen Vertretern und hob die komplementären Wirtschaftsbeziehungen beider Länder hervor.
Ein deutlicher Kontrast zu Trumps Vorgehensweise, der China neue Zölle androhte. Milei ließ jedoch durchblicken, dass auch er, wie alle, täglich dazulernt, um Schaden von Argentinien abzuwenden. Trotz Erfolgen, wie einem fiskalischen Überschuss und der Reduzierung der monatlichen Inflation, stehen große Herausforderungen bevor. Der Präsident plant, die Devisen- und Kapitalverkehrskontrollen zu lockern, was bei den bevorstehenden Zwischenwahlen heikel sein könnte.
Erwägt wird gar der Austritt aus dem Handelsblock Mercosur, um Freihandelsabkommen mit den USA zu schließen, wobei er betonte, dies vermeiden zu wollen. Das Verlassen würde große wirtschaftliche Schmerzen mit sich bringen, da Brasilien Hauptabnehmer argentinischer Exporte ist. Ein brasilianischer Beamter bleibt jedoch skeptisch, ob Mileis pragmatische Ankündigungen mehr als taktische Manöver sind.
Milei verteidigte Trumps Einsatz von Zöllen als geopolitische Strategie und distanzierte sich von einem herkömmlichen Politikerimage, indem er seinen libertären Liberalismus und entschlossenen Reformkurs betonte. Ziel ist es, den Zugang zu internationalen Kapitalmärkten zu verbessern, allerdings ohne konkreten Zeitplan. Milei bekräftigte die Verpflichtung, ein Null-Defizit einzuhalten.