Israelischer Präventivschlag auf Iran: Marktunsicherheiten wachsen
Der jüngste Luftangriff Israels auf iranische Nuklear- und Militärziele sorgt für Spannungen auf den weltweiten Finanzmärkten. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete den Schlag als präventiv, während Premierminister Benjamin Netanyahu erklärte, die Angriffe würden fortgesetzt, bis die Bedrohung beseitigt sei.
Diese Entwicklungen ließen den Ölpreis ansteigen, während asiatische Aktien und globale Aktienfutures sanken, und der Dollar seine früheren Verluste wieder wettmachte, da Anleger nach sicheren Häfen suchten. Marktstrategen rund um den Globus analysieren die Auswirkungen dieser Ereignisse.
Nicolas Forest von Candriam in Brüssel sieht den Angriff als klassischen "Risk-off"-Faktor, der Aktienverluste und eine Flucht in Qualitätsanlagen zur Folge hat. Die deutliche Erhöhung des Ölpreises könnte bei anhaltender Entwicklung das Wachstum und die Inflation negativ beeinflussen, was die Gefahr einer Stagflation verstärken könnte.
Kim Forrest von Bokeh Capital Partners in den USA zeigt sich besorgt über das entschlossene Vorgehen Israels und die möglicherweise schwerwiegenden Auswirkungen auf die Märkte. Alexandre Baradez von IG in Paris geht davon aus, dass der aktuelle Aufschwung der europäischen und US-amerikanischen Indizes durch diese neuen Unsicherheiten gebremst wird.
Weitere Experten, wie Matt Maley von Miller Tabak + Co, weisen auf das hohe Risiko einer Vergeltung hin. Besonders die Meerenge von Hormus, ein wichtiges Nadelöhr für den globalen Öltransport, könnte von Iran betroffen werden, was die Ölpreise weiter in die Höhe treiben könnte.
Während einige Analysten wie Michael O’Rourke von JonesTrading in den USA mit einer möglichen Korrektur der Märkte rechnen, bleibt unklar, wie ernst die Unsicherheit tatsächlich wird. Billy Leung von Global X ETFs in Sydney sieht Parallelen zu vergangenen politischen Krisen und warnt vor einer möglichen Eskalation.
Es bleibt abzuwarten, wie die Märkte auf den drohenden Konflikt reagieren. Die kommenden Tage könnten entscheidend sein, besonders in Hinblick auf mögliche Reaktionen Teherans und den Einfluss auf den globalen Ölfluss.