Israelische Offensive in Rafah: Militäraktionen verschärfen sich, während Südafrika IGH-Eingreifen fordert

Inmitten zunehmender militärischer Spannungen erobert die israelische Armee weiterhin strategische Punkte in Rafah, einer Schlüsselregion des Gazastreifens. Die israelischen Streitkräfte bestätigten am Donnerstag die Einnahme der Gegend Schabura, ein bekannter Ausgangspunkt für Hamas-Operationen, wie der Armeesprecher Daniel Hagari mitteilte. Derweil richtet sich die Aufmerksamkeit auf den Internationalen Gerichtshof (IGH), der am Freitag über den südafrikanischen Antrag entscheidet, der ein sofortiges Ende der israelischen Präsenz in Rafah verlangt. Obwohl die Entscheidungen des Weltgerichts verbindlich sind, mangelt es an Durchsetzungskräften, um die UN-Richter zu unterstützen. Allerdings könnten sie zur weiteren Aktion den UN-Sicherheitsrat anrufen.

Die israelischen Truppen sind laut Hagari darauf fokussiert, die verbleibenden Hamas-Einheiten zu zerschlagen, wobei bereits über 180 Terroristen neutralisiert wurden, einschließlich der Zerstörung kritischer Infrastrukturen wie Abschussanlagen und Tunnel. Der Vormarsch wird von Hagari als „vorsichtig und präzise“ beschrieben, was angesichts der intensiven Kämpfe und der Taktik der Hamas notwendig erscheint.

Die Situation in Rafah wird besonders seit der Ausschaltung von Terrorzellen durch das israelische Militär beobachtet. Südafrika begründet seine dringliche Eingabe beim IGH damit, die Gefahr eines Völkermords an der palästinensischen Bevölkerung abzuwenden. Zudem wird kritisiert, dass vorhandene gerichtliche Maßnahmen den Anforderungen des Gaza-Konflikts nicht genügen.

Die USA, als ein Schlüsselverbündeter Israels, haben größere Bodenoperationen im dicht bevölkerten Rafah bisher abgelehnt, doch könnten sich die Ereignisse weiterentwickeln. Jake Sullivan, Sicherheitsberater des US-Präsidenten Joe Biden, äußerte, die bisherigen israelischen Aktionen hätten die befürchtete Skala noch nicht erreicht. Die militärische Strategie Israels bleibt daher unter genauer internationaler Beobachtung.

Im Hinblick auf die Antiterrorkampagne im Gazastreifen fordert Israels Kriegsminister Benny Gantz eine Untersuchung zum Massaker vom 7. Oktober, bei dem extremistische Gruppen eine Vielzahl von Zivilisten töteten und entführten. Gleichzeitig berichtet der Journalist Barak Ravid, dass der CIA-Direktor Bill Burns bald Gespräche mit dem Mossad-Chef David Barnea suchen wird, um eine Lösung für die Freilassung von Geiseln und eine Waffenruhe zu finden.

Schließlich wird deutlich, dass die US-Regierung plant, nach Beendigung des Kriegs eine beratende Funktion für die Verwaltung und den Wiederaufbau in Gaza zu übernehmen. Dies bestätigten Quellen von "Politico". Es bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Strategien nach einem möglichen Sieg über die Hamas entwickeln werden, wobei der Fokus auf einer Demilitarisierung und einer von Gazas Bürgern geführten Verwaltung liegt. (eulerpool-AFX)