Israel setzt auf Verhandlungen: Neue Initiative zur Freilassung entführter Soldatinnen
In einer entscheidenden Wendung hat Israel beschlossen, die Verhandlungen über die Freilassung der im Gazastreifen gefangen gehaltenen Geiseln wieder aufzunehmen. Dies folgte dem öffentlichen Druck und emotionalen Reaktionen auf schockierende Videoaufnahmen, die die Entführung mehrerer israelischer Soldatinnen zeigen. Das Kriegskabinett billigte fortgesetzte Bemühungen seitens des Verhandlungsteams, eine einvernehmliche Lösung zu erreichen, wie aus Berichten israelischer Medien namentlich hervorgeht.
Zeitgleich bildeten sich in Tel Aviv und Jerusalem Menschenmengen, die lautstark die sofortige Freisetzung der während eines Massakers von der Hamas verschleppten Geiseln forderten. Inmitten der wachsenden Sorgen, verlangten die Angehörigen der Soldatinnen von der israelischen Regierung, keine Zeit mehr zu verlieren, sondern unverzüglich wieder die Verhandlungen aufzunehmen.
Die kritische Lage verschärft sich durch das potentielle Abdanken Ägyptens als Vermittler. Nach dem Vorwurf, die ägyptische Seite habe einseitige Änderungen an einem israel-akzeptierten Waffenruhevorschlag zugunsten der Hamas vorgenommen, droht Ägypten mit dem Ende seines Engagements – ein Schritt, der die gesamte Region destabilisieren könnte. Diese Reaktion, verkündet durch Diaa Rashwan, ist auch eine Antwort auf Berichterstattungen, die die Vermittlerrolle Ägyptens in Zweifel ziehen.
In einem Telefongespräch betonte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin gegenüber seinem Amtskollegen Joav Galant die Notwendigkeit, die Gespräche mit Ägypten über Wiederaufnahme und Intensivierung humanitärer Hilfe zu beschleunigen. Insbesondere geht es um den Grenzübergang Rafah und den Hilfsgüterfluss über Kerem Schalom, wie aus einer Pentagon-Meldung hervorgeht.
Die veröffentlichten Aufnahmen, welche die entsetzlichen Zustände der gefangenen Soldatinnen zeigen, haben weltweit für Bestürzung gesorgt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte das Ziel, alles für die Rückkehr der Soldatinnen zu tun und bezeichnete die Vorkommnisse als Verstärkung seines Kampfgeistes gegen die Hamas.
Unterdessen treibt Verteidigungsminister Galant die Neuansiedlung in historischen Siedlungen im Westjordanland voran, deren Betreten Israelis bisher untersagt war. Dieser Schritt stieß auf gemischte Reaktionen, da er die Spannungen in der ohnehin konfliktbeladenen Region weiter anheizen könnte. (eulerpool-AFX)