Iranischer Außenminister Salehi in Bonn
Bonn (dpa) - Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi nimmt ungeachtet des eskalierenden Konflikts mit dem Westen an diesem Montag an der Internationalen Afghanistan-Konferenz in Bonn teil. Er hatte dies bereits vor längerer Zeit zugesagt.
Nach der Eskalation des Atomstreits waren aber Zweifel laut geworden, dass er tatsächlich nach Bonn kommt. Am Sonntagabend traf Salehi mit Bundesaußenminister Guido Westerwelle zusammen. Über Inhalte wurde zunächst nichts bekannt.
Westerwelle sagte zuvor nach einem Gespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon in Bonn, er begrüße die iranische Teilnahme an der Afghanistan-Konferenz. «Wir werden eine gute nachbarschaftliche Lösung nur finden, wenn die Nachbarländer mitmachen, und das schließt Iran mit ein. Wir erwarten jetzt mehr Staatenkooperation seitens Irans.» Es sei notwendig, im Gespräch zu bleiben.
An der Konferenz am Montag wollen Delegationen aus 85 Ländern und von 16 internationalen Delegationen teilnehmen. Pakistan hat wegen eines Nato-Angriffs auf zwei Militärposten abgesagt. Der Iran ist neben Pakistan der mächtigste Nachbar Afghanistans. Salehi hatte Anfang November an einer Vorbereitungskonferenz in Istanbul teilgenommen und auch dort Westerwelle getroffen. Der iranische Minister kritisierte den Nato-Einsatz in Afghanistan damals scharf. «Den ausländischen Truppen ist die Lage der Menschen in Afghanistan egal», sagte er.