Houthi-Rebellen verkünden Waffenruhe im Jemen
Zugleich gab der Rebellenchef bekannt, dass seine Gruppe bereit sei, die Bedingungen der Regierung für eine Friedenslösung zu akzeptieren. Sein Waffenstillstandsangebot ziele darauf ab, «das Blutvergießen zu beenden und den Jemen vor einer katastrophalen Situation zu bewahren», sagte Al-Houthi.
Zu den von der Regierung gestellten Bedingungen zählt unter anderen, dass die Rebellen die Kampfhandlungen einstellen, sich aus allen militärischen Stellungen zurückziehen, die gefangenen jemenitische Soldaten freilassen und das erbeutete Kriegsmaterial an das Militär zurückgeben.
Das jemenitische Militär hatte im vergangenen August eine Großoffensive gegen Stellungen der Aufständischen im Norden des Landes gestartet. In die Kämpfe war zeitweise sogar das Nachbarland Saudi-Arabien verwickelt worden. Saudische Kampfjets bombardierten dabei mit Billigung der Regierung in Sanaa mehrfach Ortschaften im Houthi-Gebiet. Rebellen griffen wiederum saudische Grenzposten an.
An dieser Nebenfront hatten die Aufständischen bereits am Montag eine einseitige Waffenruhe proklamiert. Die Regierung in Riad erklärte daraufhin die Kampfhandlungen seinerseits für beendet. In dem seit 2004 schwelenden Krieg kamen Tausende Jemeniten und zuletzt auch 113 Saudis ums Leben.
Der Konflikt mit den schiitischen Guerillas ist aber nicht der einzige Faktor, der die Existenz des Jemens gefährdet. Im weiten Hinterland des bitterarmen Landes hat sich über die letzten Jahre ein aktiver Ableger des Terrornetzes El Kaida eingenistet. Im Süden mit seiner Küste und den Häfen am Golf von Aden betreiben wiederum Sezessionisten eine Abspaltung dieses Landesteils.
In der Nacht zum Samstag fassten die Behörden in der südöstlichen Hafenstadt Mukalla einen potenziellen Selbstmordattentäter. Der El-Kaida-Extremist sei mit einer Sprengstoffweste auf einem Motorrad unterwegs gewesen und habe Anschläge gegen Wirtschaftseinrichtungen in der Stadt geplant, teilte das jemenitische Innenministerium mit.
Erst am Mittwoch hatten die Teilnehmer einer hochrangig besetzten internationalen Konferenz in London dem Jemen mehr Hilfe im Kampf gegen El Kaida und bei der Lösung seiner inneren Konflikte versprochen. Das Gefahrenpotenzial des Landes war ins internationale Rampenlicht gerückt, als ein Nigerianer zu Weihnachten versucht hatte, ein US-Passagierflugzeug vor Detroit in die Luft zu sprengen. Er soll seine Terror-Ausbildung bei der El Kaida im Jemen erhalten haben.