Hintergrund: Wahlbeteiligung im Land rückläufig
Magdeburg (dpa) - Die Beteiligung an Wahlen in Sachsen-Anhalt hat in den vergangenen Jahren stetig abgenommen. Bei der Landtagswahl 2006 gaben nur 44,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Schlechter fiel die Wahlbeteiligung bei keiner anderen Landtagswahl in Deutschland aus.
An der Wahl 2002 hatten sich in Sachsen-Anhalt noch 56,5 Prozent der Menschen beteiligt. Bei Bundestagswahlen gaben in Sachsen-Anhalt bisher immer um die 70 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, 1998 sogar 77,1 Prozent. Bei anderen Abstimmungen war die Wahlbeteiligung zuletzt jedoch deutlich geringer. Einen historischen Tiefstand erreichte sie bei der Europawahl am 7. Juni 2009, als nur 37,8 Prozent der Berechtigten ihr Kreuzchen machten.
Als Grund für die sinkende Wahlbeteiligung wird - wie auch in anderen Ländern - Politikverdrossenheit angeführt. Sie ist in Sachsen-Anhalt größer als anderswo, weil es es nach wie vor wirtschaftliche Probleme und eine hohe Arbeitslosigkeit gibt. Außerdem macht sich bemerkbar, dass seit der Wende gerade viele gut ausgebildete Menschen das Land verlassen haben.