Grünheider Tesla-Werk im Wahlmodus: Zweiter Betriebsrat nimmt Kurs auf Verbesserung
An der Spitze des Tesla-Werks in Grünheide steht derzeit ein Zeichen der Mitbestimmung: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des einzigen europäischen Produktionsstandortes des Elektroautopioniers Tesla sind aufgerufen, ihren Betriebsrat zu wählen. Über 200 Bewerberinnen und Bewerber bilden insgesamt neun Listen, die um die Gunst der Belegschaft werben. Zu den wiederkehrenden Gesichtern gehört die aktuelle Vorsitzende des Gremiums, Michaela Schmitz, die abermals zur Wahl antritt.
Bedeutsam für die innerbetriebliche Demokratie ist die starke Präsenz der IG Metall. Mit über 100 Kandidierenden tritt die Gewerkschaft an und macht sich stark für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Beachtung kollektiver Tarifvereinbarungen – ein Ansinnen, das bisher auf den Widerstand der Unternehmensführung trifft.
An Interesse mangelt es bei der Belegschaft keineswegs, wie Dirk Schulze, der regionale Gewerkschaftschef von Berlin-Brandenburg-Sachsen, bekräftigt. Zeugnis davon sind die langen Schlangen vor den Wahlurnen, die zum verlängerten Wahlzeitraum beitragen, ein Umstand, den der Wahlprozess durch eine ausgedehnte Wahlkampfpause reflektiert.
Damit setzt sich ein Trend fort, der bereits vor der offiziellen Inbetriebnahme des Werkes begonnen hat. Seit der ersten Wahl hat sich die Zahl der Beschäftigten in Grünheide signifikant erhöht, und auch die Bedeutung des Betriebsrates wächst in dem Maße, wie die Fabrik ihre Kapazitäten ausbaut. Der Vorwurf einiger Gewerkschaftsmitglieder, die Führungsebene würde ihre Interessen unzulässig in die Betriebsratsarbeit einfließen lassen, wurde von Schmitz entschieden zurückgewiesen. (eulerpool-AFX)