Grünes Licht für Naturschutz: EU-Parlament fördert Renaturierung
Das Europäische Parlament hat mit einer Mehrheitsentscheidung den Weg für ein ambitioniertes Naturschutzgesetz geebnet. Die bevorstehende Umsetzung des Gesetzes zielt darauf ab, den natürlichen Lebensraum in der Europäischen Union zu regenerieren. In der kommenden Zeit sollen zum Zweck der Biodiversitätssteigerung zahlreiche Bäume gepflanzt, Moore rehydriert und Flussläufe renaturiert werden. Diese Maßnahme wurde am Dienstag vom Parlamentsvizepräsidenten Jan-Christoph Oetjen bekannt gegeben.
Vorangegangen war eine hitzige Debatte, die insbesondere die Sorge vor strengen Regulierungen für die Agrarwirtschaft thematisierte. Die Christdemokraten leisteten erheblichen Widerstand gegen das Vorhaben und versuchten, das Gesetz gänzlich aufzuhalten. Dessen ungeachtet konnten sie in den Verhandlungen zahlreiche Zugeständnisse erzielen, und so entschieden sich einige Vertreter dieser Fraktion schlussendlich doch für das Gesetz. Der Klimapolitiker Peter Liese betonte, dass die Hauptbedenken der Landwirte, Forstbetreiber, Gemeinden im ländlichen Raum sowie der Vertreter erneuerbarer Energien ausgeräumt worden seien.
Allerdings äußerte Manfred Weber, der Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten im Europaparlament, Bedenken bezüglich neuer Vorschriften, die auf Landwirte zukommen könnten, ohne jedoch ins Detail zu gehen. Parallel dazu meldete der europäische Bauernverband Copa-Cogeca Widerspruch gegen das Gesetz an. Im Kontrast dazu stand die Unterstützung von Grünen, Umweltverbänden, Wissenschaftlern und zahlreichen Unternehmen, die das Gesetz befürworteten und dessen positive Auswirkungen auf die Umwelt hervorhoben. Die Zustimmung der EU-Staaten steht noch aus, scheint jedoch als sehr wahrscheinlich. (eulerpool-AFX)