Grünes Licht für Biodiesel aus Abfallstoffen
In einer wegweisenden Entscheidung hat der Bundesrat grünes Licht für die Einführung von Biodiesel gegeben, der zu 100 Prozent auf Abfallprodukten basiert – eine maßgebliche Innovation auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Verkehrspolitik. Nach der jüngsten Freigabe einer entsprechenden Verordnung der Bundesregierung dürfen nun paraffinische Dieselkraftstoffe, deren Basis Abfallstoffe und Pflanzenöle darstellen, als Reinkraftstoff in den Handel gebracht werden. Ein bedeutender Schritt, da bisher nur Beimischungen zu herkömmlichem Diesel erlaubt waren.
Diese umweltfreundlichen Optionen für Kraftfahrer versprechen, den Kohlenstoffdioxidausstoß im Verkehrssektor zu senken und tragen somit proaktiv zum Klimaschutz bei. Doch wie viel von diesem Biodiesel letztendlich zur Verfügung stehen wird, ist noch ungewiss. Das Bundesumweltministerium merkt an, dass bereits vorhandene Ressourcen, zum Beispiel Altspeiseöl aus der Gastronomie, komplett in den aktuellen Dieselbeimischungen Verwendung finden.
Der Verband der Automobilindustrie zeigt sich optimistisch und bezeichnet die Verordnung als einen "guten Tag für die Umwelt und das Klima". VDA-Präsidentin Hildegard Müller lässt verlauten, dass erneuerbare Kraftstoffe einen ausschlaggebenden Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele im Sektor der Mobilität leisten könnten. Sie betont, in Kombination mit der Elektromobilität bildeten sie eine unverzichtbare Ergänzung auf dem Pfad zu klimaneutralem Verkehr.
Ebenso begrüßt der Automobilclub ADAC die Entscheidung und sieht sie als einen wichtigen Schritt hin zu geringeren CO2-Emissionen bei Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotoren. Nun liege es an den Automobilherstellern, die erforderlichen Freigaben schnell zu erteilen, damit die neu verfügbaren Kraftstoffe auch von den Verbrauchern angenommen und eingesetzt werden können. (eulerpool-AFX)