Golfprofi Scottie Scheffler in Louisville festgenommen – Polizist missachtet Kamera-Policy

In einem Vorfall, der die Rechtsprechung und Polizeiabläufe gleichermaßen betrifft, geriet der Golfprofi Scottie Scheffler während der PGA-Meisterschaft vergangene Woche in Louisville in eine rechtliche Auseinandersetzung. Unter den Augen der Öffentlichkeit steht dabei nicht nur Schefflers Verhalten, sondern auch das eines Polizeibeamten im Fokus. Wie die Polizeichefin von Louisville, Jacquelyn Gwinn-Villaroel, bekanntgab, versäumte es Detektiv Bryan Gillis, seine Körperkamera während des Geschehens zu aktivieren – ein eindeutiger Verstoß gegen die Vorgaben des Louisville Metro Police Department.

Gillis erhielt daraufhin, laut Gwinn-Villaroel, disziplinarische Maßnahmen, die sich im Rahmen einer Leistungsüberprüfung im Einklang mit dem hauseigenen Disziplinarprotokoll bewegten. In einem offiziellen Bericht versuchte Gillis zu rekonstruieren, was die nicht aktivierte Kamera normalerweise aufgezeichnet hätte. Er beschrieb, wie er versuchte, den Verkehr zu regeln, als er einen heranfahrenden Wagen anhielt, der die Anweisungen ignorierte und in letzter Folge, laut Gillis Darstellung, zu seinem Sturz führte. Daraufhin nahm Gillis den Fahrer fest. Schefflers Anwalt, Steven Romines, bestreitet die Anschuldigungen und betont, dass sein Mandant sich nichts zuschulden hat kommen lassen.

Die veröffentlichten Videos des Vorfalls zeigen jedoch keine Szene, in der ein Polizist zu Fall kommt. Sie dokumentieren, wie ein Beamter sich einem fahrenden Auto nähert, woraufhin es anhält und umringt von Polizisten wird, bevor Scheffler festgenommen wird. Ob Gillis vor dem Sichtbereich der Kamera zu Boden ging, bleibt unklar.

Die Vorgänge werfen auch auf politischer Ebene Fragen auf. Louisville Bürgermeister Craig Greenberg äußerte sich nicht zu einer möglichen Einstellung der Anklage gegen Scheffler, stattdessen betonte er, dass kein weiteres Videomaterial oder Beweise vor dem Abschluss des rechtlichen Prozesses veröffentlicht würden.

Scheffler, der nach seiner Entlassung aus der Haft rechtzeitig zu seinem Startzeitpunkt beim Valhalla Golf Club erschien, erklärte, dass die Angelegenheit geklärt werde und es sich um ein großes Missverständnis gehandelt habe. Er beteuert, dass er lediglich versucht habe, zu seiner Abschlagszeit zu gelangen. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe, darunter zweitgradige Körperverletzung eines Polizisten, drittgradige Sachbeschädigung, rücksichtsloses Fahren und das Ignorieren von Verkehrsanweisungen, heben die Brisanz des Falles hervor. (eulerpool-AFX)