Gewaltwelle in Mexiko
In der Stadt Saltillo im Bundesstaat Coahuila wurde erneut ein Journalist ermordet. Auch in den Staaten Durango und Sinaloa verzeichnete die Polizei Gewalttaten mit mindestens neun weiteren Toten.
Die Leiche des 27 Jahre alten Reporters Valentín Valdés Espinosa wurde in der Nacht zum Freitag gefunden. Valdés, Lokal- und Polizeireporter der Zeitung «Zócalo de Saltillo», war den Angaben zufolge zuvor von Unbekannten gemeinsam mit zwei weiteren Journalisten des Blattes entführt, gefoltert und erschossen worden.
Die beiden Kollegen von Valdés seien misshandelt, aber freigelassen worden, berichteten mexikanische Medien am Samstag. Am Körper von Valdés wurde eine Botschaft mit einer Warnung gefunden. Sie lautete: «Das wird auch mit denen geschehen, die nicht verstehen, dass die Botschaft für alle gilt.»
Wie der Online-Dienst der Zeitung «El Universal» in der Nacht zum Sonntag weiter berichtete, befanden sich unter den Getöteten in Ciudad Juárez auch zwei enthauptete Männer. Die Morde stünden im Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität. Diese betreibt Drogen-, Menschen und Waffenhandel in der Stadt an der Grenze zum US-Bundesstaat Texas. In den neun Tagen seit Beginn des Jahres wurden in der Stadt 79 Morde begangen.
Unterdessen wurden im Staat Durango am Wochenende fünf Tote in einem sogenannte «Narcograb» entdeckt. Die Männer seien offensichtlich bereits vor längerer Zeit entführt, gefoltert und getötet worden, hieß es in einem Polizeibericht. Im Staate Sinaloa wurden am Samstag vier Personen getötet und ein Polizeichef mit vier Polizisten von einem Killerkommando entführt.
Im vergangenen Jahr wurden laut Zeitungsberichten im Krieg der Drogenkartelle untereinander und gegen den Staat in Mexiko mehr als 7700 Menschen getötet, darunter zwölf Journalisten. Neun weitere werden vermisst. Damit gilt Mexiko als eines der für Journalisten gefährlichsten Länder weltweit.