Geopolitische Dynamiken bei der Weltklimakonferenz: Baerbock plädiert für Erneuerung
Annalena Baerbock, ehemalige Außenministerin und jetzt Präsidentin der UN-Generalversammlung, betont während der Weltklimakonferenz in Brasilien die Notwendigkeit von Reformen innerhalb internationaler Institutionen. Mit einem Besuch auf der Insel Cambu hebt sie die Dringlichkeit hervor, sich in politisch unruhigen Zeiten auf positive Veränderungen zu konzentrieren und destruktive Einflüsse abzuwehren. Sie appelliert an die Mitgliedstaaten: 'Wollen wir das?' Wenn nicht, so Baerbock, müsse die Mehrheit der Staaten voranschreiten.
Die Herausforderung bei den Klimaverhandlungen liege im Einstimmigkeitsprinzip, das Fortschritte oft erschwert. Alden Meyer, COP-Beobachter von E3G, erläutert im 'Guardian' die wachsende Bedeutung von Allianzbildungen, die über Konsensprozesse hinausgehen, wie sie insbesondere im Bereich Kohleausstieg oder Waldschutz entwickelt werden. Diese 'Koalitionen der Willigen' stellen laut Meyer eine Hürde für Länder wie Saudi-Arabien dar, die bei Klimagipfeln Fortschritte blockieren.
Mit ihrer langjährigen Erfahrung bei Klimakonferenzen reflektiert Baerbock auch über den Austritt der USA aus dem Pariser Abkommen und vergleicht die Klimaverhandlungen mit einem 'Wellenprozess', mit Rückschlägen und entscheidenden Durchbrüchen wie in Paris 2015. Persönlicher Höhepunkt dieser Konferenz für Baerbock war die Teilnahme mit ihrer damals sechs Monate alten Tochter, ein Symbol für die generationsübergreifende Bedeutung der Klimapolitik. Außerdem nutzte Baerbock die Gelegenheit, eine von Frauen geführte Kakaofarm der Unternehmerin 'Dona Nena' am Rande der Konferenz zu besuchen. Diese Farm betreibt nachhaltige Landwirtschaft im Amazonas-Regenwald und produziert Schokolade in einem integrativen Arbeitsumfeld, ein Musterbeispiel für regionale Nachhaltigkeitsinitiativen.

