Gedenkfeier für Alexej Nawalny in Vorbereitung – Spannungen in Moskau erwarten
Das Entourage des verstorbenen Russischen Oppositionellen Alexej Nawalny plant in Moskau eine öffentliche Trauerfeier. Über die soziale Plattform X (ehemals Twitter) teilte Kira Jarmysch, Sprecherin der Nawalny-Gruppe, mit, dass die Suche nach einem passenden Ort für das öffentliche Zeremoniell im Gange sei. Angestrebt wird die Durchführung bis zum Ende der Arbeitswoche.
Am 16. Februar starb der Kremlkritiker unter nicht gänzlich aufgeklärten Umständen in der Strafanstalt „Polarwolf“ in der sibirischen Arktisregion Jamal. Nawalny, bekannt für seine Überlebenskraft nach einem Giftattentat im Jahr 2020 sowie mehrfachen Einzelhaftphasen, brach während eines Rundgangs auf dem vereisten Gelände des Gefängnisses zusammen. Alle Rettungsversuche blieben erfolglos. Trotz der Angabe "natürliche Todesursachen" im Totenschein, bleiben Fragen offen. Nawalny wurde 47 Jahre alt.
Ein Konflikt entstand, als die Behörden die Herausgabe der Leiche hinauszögerten. Ljudmila Nawalnaja, die Mutter des Verstorbenen und keine politische Aktivistin, verlangte eine öffentliche Bestattung. Sie lehnte Forderungen nach einer im Verborgenen stattfindenden Beisetzung ab und warf den Behörden daraufhin öffentlich Erpressung vor. Nawalnaja, 1954 in der Nähe von Moskau geboren, arbeitete nach einem Wirtschaftsstudium als Laborantin sowie Buchhalterin und gründete eine Fabrik für Korbmöbel in der Perestroika-Periode.
Der Kreml weist Vorwürfe von sich, Druck ausgeübt zu haben. Dennoch steht die Umsetzung der geplanten Trauerfeier unter keinem guten Stern. In der Vergangenheit gingen russische Behörden wiederholt hart gegen Beileidsbekundungen für den prominenten Putinkritiker vor, was zu vielen Festnahmen führte. Eine solche Gedenkfeier, die potenziell in größere Proteste münden könnte, stellt ein Risiko für die Regierung, insbesondere vor der im März anstehenden Präsidentenwahl dar. (eulerpool-AFX)