Gaspreise steigen: Mehrwertsteuer-Erleichterung endet

Die Entspannung im Geldbeutel der deutschen Verbraucher endet jäh mit dem Beginn des neuen Monats. Die Energieexperten Thorsten Storck von Verivox und Steffen Suttner von Check24 weisen darauf hin, dass der Gaspreis aufgrund des Wiederanstiegs der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent einen kräftigen Aufschlag von elf Prozent erfahren wird. Damit wird der Energiekostenanteil in vielen Haushalten spürbar ansteigen.

Die Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas und Fernwärme sollte ursprünglich als eine temporäre Maßnahme bis Ende März 2024 gelten, um den durch den Krieg in der Ukraine aufgeblähten Energiepreisen entgegenzuwirken. Finanzminister Christian Lindner hatte die Notwendigkeit dieser steuerpolitischen Entscheidung mit der Bedeutung hervorgehoben, den Staat nicht zum Profiteur der steigenden Lebenshaltungskosten werden zu lassen. Obwohl das Wachstumsgesetz des Bundestages eine Beendigung der Steuersenkung bereits Ende Februar vorgesehen hatte, einigte man sich auf Ende März für das Auslaufen der Steuersenkung.

Die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, Kerstin Andreae, erinnert daran, dass die Maßnahme den Verbrauchern eine bedeutende Entlastung ermöglichte. So konnten Haushalte mit einem Jahresgasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden etwa 550 Euro sparen. Die rückläufigen Energiepreise sind der Grund dafür, dass diese Steuererleichterung nun beendet werden kann.

Die Folgen der Rückkehr zum regulären Mehrwertsteuersatz betreffen insbesondere den staatlichen Anteil des Gaspreises, wie ein Sprecher des Verbands kommunaler Unternehmen verdeutlicht. Obgleich andere Faktoren wie sinkende Einkaufspreise preisdämpfend wirken können, ist die Auswirkung auf den Endpreis abhängig von der individuellen Beschaffungsstrategie der Versorger.

Verivox berechnet für einen Familienhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden jährliche Mehrkosten von rund 220 Euro, während Check24 von 173 Euro Mehrbelastung für das Jahr 2024 ausgeht. Singles mit einem Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden müssen sich auf Zusatzkosten von 52 Euro einstellen.

Ratgeberseiten wie Finanztip empfehlen den Konsumenten, den Gaszählerstand am 31. März oder 1. April zu dokumentieren und dem Gasversorger zu übermitteln, um die korrekte Abrechnung zu gewährleisten. Florian Munder vom Verbraucherzentrale Bundesverband rät Verbrauchern, die aktuellen Angebotssituation zu nutzen und nach günstigeren Anbietern Ausschau zu halten, dabei aber auf Seriosität zu achten.

Trotz der anstehenden Preisänderungen gibt es auch positive Nachrichten: Die Energiemärkte haben eine beruhigte Phase erreicht, wie aus dem Bundeswirtschaftsministerium verlautet. Die Energiekosten seien gegenüber den Höchstpreisen aus der Anfangszeit des Krieges gesunken, wobei neue Vertragskonditionen für private Haushalte nun günstiger sind als noch in der zweiten Jahreshälfte 2021. Dennoch müssen Verbraucher weiterhin mit Schwankungen rechnen. Rückläufige Einkaufspreise für Gas, nicht zuletzt durch mildere Temperaturen und geringere Nachfrage bedingt, signalisieren allerdings auch künftige Entlastungen für die Endkunden. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Economics
[Eulerpool News] · 01.04.2024 · 20:25 Uhr
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