Für Mitbestimmung und Transparenz: Tausende Thyssenkrupp-Mitarbeiter demonstrieren in Essen

In einer beeindruckenden Demonstration der Geschlossenheit versammelten sich tausende Angestellte des Industrieriesen Thyssenkrupp in Essen, um ihre Forderung nach verstärkter Mitsprache und klarer Transparenz in den strategischen Entscheidungen des Unternehmens zu manifestieren. Der Betriebsratsvorsitzende Tekin Nasikkol machte während der Veranstaltung deutlich: 'Ohne die Menschen kann kein Umbau von Thyssenkrupp AG bestehen'. Er kritisierte den bisherigen Kurs des Unternehmens in Bezug auf Mitbestimmungsrechte.

Diese Massenkundgebung, zu der die Gewerkschaft IG Metall aufgerufen hatte, fand vor der Konzernzentrale statt – genau zeitgleich zur Aufsichtsratssitzung der Thyssenkrupp AG. Nasikkol warnte vor einem Kurs gegen die Mitbestimmung und bezog sich dabei auf die geplanten Maßnahmen in der Stahlsparte des Konzerns, die angesichts ökonomischer Druckpunkte wie Konjunkturschwäche und Billigimporten einen Kahlschlag in der Produktion von Duisburg vorzunehmen gedenkt, der zugleich personelle Einsparungen nach sich ziehen würde. Der Zeitplan für diesen Stellenabbau ist noch nicht bekanntgegeben worden.

Im Zentrum der Debatten steht daneben der geplante Einstieg der EPCG-Holding, unter Führung des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky, der ein Fünftel an der Stahlsparte erwerben möchte. Die Entscheidung hierzu war ebenfalls Gegenstand des Aufsichtsratstreffens. Thyssenkrupp beschäftigt weltweit etwa 100.000 Menschen, wovon die Stahlsparte allein auf 27.000 Mitarbeiter kommt.

Nasikkol äußerte sich insbesondere zu Kretinsky: 'Wir haben nichts gegen Milliardäre, die investieren und den Stahlbereich fördern möchten', wobei er betonte, dass die Belegschaft nicht wisse, welche Absichten Kretinsky verfolge - ob er mit dem Unternehmen profitieren oder auf dessen Kosten Gewinne erzielen möchte. Nasikkol unterstrich des Weiteren die Wichtigkeit von Tarifvertragstreue, der Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen, Standortgarantien sowie Investitionen in umweltfreundlichere Stahlproduktion im Rahmen des Umstrukturierungsprozesses.

Der Chef des Thyssenkrupp-Konzerns, Miguel López, bezog auf der Kundgebung Stellung und betonte das Ziel, gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern zu sozialverträglichen Lösungen zu gelangen. López bekräftigte dabei das bereits festgelegte Ziel, betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen und die Zukunftsfähigkeit des Stahlstandortes Duisburg zu sichern.

Die Veranstaltung wurde von leidenschaftlichem Engagement und vielen Zwischenrufen während der Rede von López geprägt, was die Ernsthaftigkeit und Emotionalität der Thematik unter den Mitarbeitern unterstreicht. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 23.05.2024 · 14:54 Uhr
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