Französische Handelsverbände gegen Shein: Klage wegen unlauteren Wettbewerbs
Zwölf bedeutende französische Handels- und Industrieverbände planen rechtliche Schritte gegen die bekannte Billig-Onlineplattform Shein. Unterstützt von rund 100 französischen Marken, wollen sie das Unternehmen wegen unlauteren Wettbewerbs vor Gericht bringen. Laut den Verbänden verstoße Shein gegen die in Frankreich geltenden Vorschriften, was zu einer Wettbewerbsverzerrung führe. Derartige Praktiken bedrohen nicht nur lokale Unternehmen, sondern gefährden auch die Arbeitsplatzsicherheit und die regionale Wirtschaft.
Im kommenden Jahr soll das Handelsgericht in Aix-en-Provence über die Forderung nach Schadensersatz verhandeln. Shein weist die Vorwürfe zurück und betrachtet die geplante Klage als Boykottversuch. Das Unternehmen argumentiert, die Maßnahme stehe im Widerspruch zum französischen und europäischen Wettbewerbsrecht, das die freie Konsumentenwahl fördern soll.
Die französische Regierung hat bereits mehrere Verfahren gegen Shein eingeleitet und droht mit einer Seitensperre. Eine umfassende Kontrolle am Pariser Flughafen zeigte, dass ein Großteil der Shein-Lieferungen nicht den Vorschriften entsprach. Zudem sorgte die Eröffnung des ersten stationären Shein-Geschäfts in Paris für Aufsehen, begleitet von Protesten gegen die Praktiken und das Geschäftsmodell der Plattform. Zusätzliche Kontroversen entfachten Berichte über den Verkauf von Sexpuppen in Kinderoptik und genehmigungspflichtigen Waffen.

