Fragmentierung des europäischen Kapitalmarkts - EZB-Präsidentin Lagarde fordert gemeinsame Börsenaufsicht

Die langjährige Fragmentierung des europäischen Kapitalmarkts könnte möglicherweise mit der Einführung einer gemeinsamen Börsenaufsicht überwunden werden. Dieser Ansicht ist zumindest Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB). Während der amerikanische Kapitalmarkt seit Jahrzehnten von der einheitlichen Aufsicht der Securities and Exchange Commission (SEC) profitiere, finde die Kontrolle in Europa überwiegend auf nationaler Ebene statt, erklärte Lagarde am Freitag auf einem Bankenkongress in Frankfurt. Dies führe zu einer Zersplitterung in der Anwendung von EU-Vorschriften.

Lagarde schlägt vor, dass eine europäische Börsenaufsichtsbehörde geschaffen werden könnte, indem die Zuständigkeiten der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) erweitert werden. Die ESMA bräuchte ihrer Meinung nach ein umfangreiches Mandat, das auch die direkte Beaufsichtigung umfasst, um systemische Risiken zu minimieren, insbesondere bei großen grenzüberschreitenden Unternehmen.

Die EZB dringt seit langem auf Fortschritte bei der Vereinheitlichung der Finanz- und Kapitalmärkte in Europa, einschließlich der Schaffung einer Kapitalmarktunion. Eine solche Union soll bürokratische Hürden zwischen den EU-Staaten abbauen und Unternehmen mehr Möglichkeiten geben, sich Kapital zu beschaffen. Pläne für eine Kapitalmarktunion liegen bereits seit 2015 auf dem Tisch der EU-Kommission.

Trotz der bisherigen Bemühungen der Europäischen Kommission bleibt der europäische Kapitalmarkt laut Lagarde weiterhin fragmentiert. Insbesondere im Zuge des grünen Umbaus der Wirtschaft, bei dem erhebliche Kapitalmittel von privaten Investoren benötigt werden, sei eine Stärkung der Kapitalmarktunion unerlässlich. Lagarde mahnte, dass Europa die bevorstehenden Herausforderungen nur bewältigen könne, wenn die Kapitalmarktunion wieder in den Fokus gerückt werde. Sie betonte die Notwendigkeit, auf dem guten Willen der Europäer aufzubauen und voranzuschreiten, da ansonsten die Gefahr bestehe, dass Europa nicht in der Lage sei, diese Herausforderungen zu meistern. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Markets
[Eulerpool News] · 17.11.2023 · 17:27 Uhr
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