Fluggastrechte im Fokus: Deutschland stemmt sich gegen Brüsseler Vorschlag

In der aktuellen Debatte über eine mögliche Reform der Fluggastrechte hat Bundesjustizministerin Stefanie Hubig klar Position bezogen. Angesichts der Erwägungen in Brüssel, die Schwellen für Entschädigungen bei Flugverspätungen anzuheben, zeigte sich die SPD-Politikerin bestimmt.

Sie betonte, dass stundenlange Verspätungen nicht nur Unannehmlichkeiten für die Reisenden darstellen, sondern für einige auch gravierende Auswirkungen auf persönliche Zeitpläne haben können. Aktuell gewährt die Verordnung EG 261 allen Fluggästen bei einer Verzögerung von mehr als drei Stunden eine Entschädigung, die abhängig von der Flugdistanz zwischen 250 und 600 Euro liegt.

Der neue Vorschlag der Europäischen Kommission sieht hingegen vor, diese Grenze auf fünf bis zwölf Stunden auszuweiten. Laut Verbraucherorganisationen würde dies zu einem Rückgang von etwa 80 Prozent der bisher gewährten Entschädigungen führen.

Justizministerin Hubig unterstrich, dass die Wahrung der Verbraucherrechte unverzichtbar sei, insbesondere in ökonomisch schwierigen Zeiten. Sie sprach sich entschieden dafür aus, die bestehende Regelung beizubehalten und lehnte jegliche Anpassung ab, die sich vornehmlich an den Interessen der Fluggesellschaften orientiert.

Deutschland werde keiner Neuregelung zustimmen, die nicht die Bedürfnisse der Fluggäste berücksichtigt. Zusätzlich ist die Diskussion um Airline-Gebühren für größeres Handgepäck entbrannt. Dieses Geschäftsmodell sorgt ebenso für Gesprächsstoff unter Verbraucherschützern.