Fassade wirkt als Stickoxide-Killer: Gleichzeitig sinkt die Ozon- und Feinstaubbelastung

Das Kölner „Haus zu Lernen“ beherbergt die örtliche Volkshochschule. Daher der Name, aber es geht darüber hinaus. Die Fassade des Hauses an einer vielbefahrenen vierspurigen Caecilienstraße ist ein umwelttechnisches Novum. Sie besteht aus einer Kunststofffolie mit mikroskopisch kleinen Löchern, die als Fallen für Stickoxide (NOx) fungieren, die vor allem von älteren Dieselfahrzeugen emittiert werden. Sie können in entsprechend hohen Konzentrationen Atemwege verätzen und sind Vorläufersubstanzen für das ebenfalls ätzende Ozon sowie für lungengängigen Feinstaub, der krebserregend sein kann.

Aus ätzenden Stickoxiden wird wertvoller Dünger

Die mikroporöse Folie kann allerdings mehr als Stickoxide binden. Sie sorgt dafür, dass diese Moleküle unter dem Einfluss der ultravioletten Strahlen der Sonne ein oder zwei zusätzliche Sauerstoffatome binden, sodass der wertvolle Dünger Nitrat entsteht. Dieses Salz wird jeweils von Regen abgewaschen. Dass es in die Kanalisation gerät ist kein Problem, da die Mengen extrem klein sind. Alternativ könnte man das Wasser auch auffangen und Blumen damit düngen. Das System hat Schüco International in Bielefeld entwickelt, ein Spezialist für Gebäudehüllen, vor allem Fenster und Fassadenverkleidungen.

Folie aus recycelten PET-Flaschen

Die Kosten lagen beim 250.000 Euro, dazu kommen 100.000 Euro für die begleitenden Messungen vor und hinter der Membran, die ein Jahr dauern sollen und die Wirksamkeit des NOx-Killers beweisen soll. Der photokatalytische Luftfilter besteht aus zwei bedruckten Membranflächen, die jeweils 8 Mal 20 Meter messen. Sie sind über eine Unterkonstruktion aus Aluminium gespannt. Sie sind aus recycelten PET-Flaschen hergestellt worden. Nach der Nutzungs am Gebäude können die Fassadengewebe kreislaufgerecht recycelt werden.

Klimatisierungsaufwand wird geringer

Die Textilmembran hat den weiteren Vorteil, dass sie vor Sonneneinstrahlung schützt und damit die Erwärmung in den Innenräumen deutlich reduziert. Damit kann der Energieaufwand zur Kühlung der Innenräume reduziert und CO2 eingespart werden. Dabei ermöglichen die mikroperforierten Membranen zugleich einen nahezu nur leicht behinderten Blick von innen nach außen, nicht umgekehrt. Der Effekt ist vergleichbar mit dem von Werbedrucken auf den Scheiben von öffentlichen Verkehrsmitteln.

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Wissenschaft
[trendsderzukunft.de] · 19.04.2024 · 10:30 Uhr
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