Expressive Kampfzone: Protestbewegung für Meinungsfreiheit an New Yorker Universitäten entfacht
An der renommierten Columbia University in Manhattan wurde ich Augenzeuge einer spannungsgeladenen Demonstration für Meinungsfreiheit, die bemerkenswerterweise direkt vor meiner Nase entflammte. Eigentlich war ich für eine Gastvorlesung auf dem Campus und wurde Zeuge, wie eine Zeltstadt unter dem Motto 'GAZA SOLIDARITÄTSLAGER' auf einem der grünen Rasenflächen errichtet wurde. Diese Bilder sind Spiegelbilder vergangener Studentenproteste, die bereits 1985 die Universität lahmlegten, um ein Divestment von Südafrika zu fordern, ein Echo der Studentenrevolten von 1968.
Die Demonstranten vom Donnerstag forderten lautstark das Divestment der Columbia University von Israel, als Reaktion auf die fortwährenden Auseinandersetzungen im Gazastreifen, die dort bereits über 34.000 Opfer gefordert haben, überwiegend Frauen und Kinder. Die protesterfüllte Luft schien trotz des Lärms und des beanspruchten Raums friedlich; es waren keine Anzeichen von Aggressivität zu erkennen. Die Universität hatte ihre Tore für Außenstehende verschlossen, und eine weitere Eskalation schien unwahrscheinlich. Nach einer kurzen Beobachtung verließ ich die Szene, um zurück in mein Büro zu fahren.
Es war überraschend, kurz nach der Rückkehr ins Büro zu erfahren, dass Nemat Shafik, der Präsident der Columbia University, die New Yorker Polizei beauftragt hatte, das Lager, welches erst zwei Tage zuvor entstanden war, zu räumen. Die folgende Verhaftungswelle war die größte seit den berühmten Studentenunruhen von 1968.
Die späteren Demonstrationen, nur einen Steinwurf von meiner Wohnung und dem Hauptquartier der N.Y.P.D. entfernt, boten mir sofort wieder einen Einblick in das Geschehen. Die frisch aus dem Büro Kommenden fanden sich inmitten einer großen Menschenmasse wieder. Obwohl viele Studenten Vorbehalten gegenüber Interviews hatten, teils aufgrund der kritischen Haltung gegenüber Mainstream-Medien, teils aufgrund der Sorge um ihre berufliche Zukunft, gelang es mir schlussendlich, mit einigen zu sprechen. Dabei spürte ich ihre unermüdliche Entschlossenheit, für eine Angelegenheit zu protestieren, die sie als die moralische Herausforderung ihres Lebens begreifen. (eulerpool-AFX)