Experten und UN warnen vor drohender Hungersnot im Gazastreifen

Eine drohende Hungersnot im Gazastreifen wurde von der IPC-Initiative, einer für die Analyse von Nahrungskrisen bekannten Organisation, für den Zeitraum zwischen Mitte März und Mai prognostiziert. Insbesondere im nördlichen Bereich des Gazastreifens ist die humanitäre Lage prekär, wobei sich die Ernährungssituation in den vergangenen Monaten sukzessive verschlechtert hat. Diese Entwicklungen führten zu einem alarmierenden Bericht, der die akute Notlage in dem Gebiet aufzeigt.

UN-Generalsekretär António Guterres hob hervor, dass der Bericht eine erschreckende Anklage darstelle und eindeutig bestätige, dass das bestehende Ausmaß von Hunger und Leid im Gazastreifen ein von Menschen gemachtes Desaster sei. Guterres forderte konsequent eine sofortige Waffenruhe, um die Situation zu entschärfen.

Die Integrated Food Security Phase Classification (IPC), eine Initiative, die auch von den UN genutzt wird, stellte fest, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen – rund 1,1 Millionen Menschen – in der schlimmsten Notlage stecke. Das mehrstufige Bewertungssystem der IPC beschreibt die höchste Stufe als 'Hungersnot-ähnliche Zustände'.

UN-Koordinator Jamie McGoldrick forderte die Öffnung sämtlicher Zugangswege in den Gazastreifen, um diese Katastrophe abwenden zu können. Hilfsaktionen wie Lebensmittelabwürfe oder Schiffsladungen, seien nicht ausreichend, während die Vereinten Nationen trotz Blockaden durch das israelische Militär Lebensmittelkonvois in das Gebiet bringen konnten – wenngleich dies allein nicht genüge.

Materialstau an der Grenze und die mangelnde Freigabe durch Israel für Transporte von medizinischen Gütern oder Werkzeugen – die für die Reparatur von Wasser- und Abwasserleitungen benötigt werden – verschärften die Krise weiter. Ohne eine baldige Verstärkung der humanitären Hilfe und eine Beendigung der Feindseligkeiten könnte sogar im gesamten Gazastreifen, inklusive des südlichen Teils, die Gefahr einer Hungersnot bestehen.

Die Bedingungen für die offizielle Einstufung einer Hungersnot sind gravierend: Mindestens 20 Prozent der Bevölkerung müssen von extremem Mangel an Nahrung betroffen sein, jedes dritte Kind erleidet akute Mangelernährung, und es kommt zu mindestens zwei Todesfällen täglich pro 10.000 Einwohner. Seit 2010 wurden lediglich zwei Hungersnöte offiziell von der IPC-Initiative anerkannt – jeweils mit fatalen Auswirkungen für die betroffene Bevölkerung.

Schwerwiegende Einschränkungen bei der Lieferung grundlegender Güter und Dienstleistungen im Gazastreifen behindern die Versorgung der Bevölkerung dramatisch. Aktuelle Daten zeigen, dass nahezu alle Haushalte im Gazastreifen auf tägliche Mahlzeiten verzichten und Erwachsene ihre eigene Nahrungsaufnahme reduzieren, um ihre Kinder zu ernähren.

Ursächlich für die Notlage sind fortdauernde militärische Konflikte, insbesondere massive Bombardierungen und eine Bodenoffensive Israels als Antwort auf ein Massaker durch islamistische Terrorgruppen, die in Israel zahllose Opfer forderten. Im Gegenzug verzeichnete der von der Hamas kontrollierte Gesundheitssektor in Gaza mehr als 31.500 Tote. (eulerpool-AFX)

Politics
[Eulerpool News] · 18.03.2024 · 21:42 Uhr
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