Expansionstempo gedrosselt: Lidl und Kaufland mit verhaltenem Filialwachstum
Die Einzelhandelsgrößen Lidl und Kaufland, beide Zugehörige der Schwarz-Gruppe, haben im vergangenen Geschäftsjahr ihre globale Präsenz mit 200 neueröffneten Filialen weiter ausgebaut. Trotz des Wachstums ist die Anzahl neuer Standorte gegenüber dem Vorjahr, in dem noch 400 neue Geschäfte eröffnet wurden, rückläufig. Die Gesamtzahl stieg somit auf rund 13.900 Filialen weltweit, wie die Gruppe mit Hauptsitz in Neckarsulm bekannt gab.
Die Handelskette Lidl zeigt mit einem Umsatzsprung von 9,4 Prozent auf 125,5 Milliarden Euro Vitalität, während Kaufland mit einem Umsatz von 34,2 Milliarden Euro ebenfalls ein solides Wachstum von 7,8 Prozent verzeichnete. Im E-Commerce ergab sich jedoch ein Rückgang von nahezu einem Zehntel gegenüber dem Vorjahr, sodass ein Online-Umsatz von 1,7 Milliarden Euro zu verbuchen war. Konkrete Ergebniszahlen blieben unerwähnt.
Trotz höherer Einkaufspreise, vor allem bei Rohstoffen sowie gestiegenen Kosten für Energie und Transport, gelang es der Gruppe dank effizientem Kostenmanagement, diese partiell aufzufangen. Die Kunden konnten somit auch in Zeiten steigender Inflation auf stabile Preise hoffen. Ein Sprecher der Schwarz-Gruppe verdeutlichte die Absicht, Preisvorteile auch in Zukunft an die Kundschaft weiterzugeben.
Die Schwarz-Gruppe insgesamt verzeichnete ein Umsatzplus von 8,5 Prozent und erreichte damit eine Summe von 167,2 Milliarden Euro. Jenseits des Einzelhandels leistete auch das Entsorgungs- und Recyclinggeschäft der Schwarz-Gruppe mit 3,7 Milliarden Euro einen Beitrag zum Gesamtumsatz. Die im Jahr 2023 gegründete IT- und Digitalabteilung erwirtschaftete beachtliche 1,9 Milliarden Euro.
Nicht nach außen sichtbar sind die 4,2 Milliarden Euro, die den innerhalb der Gruppe produzierenden eigenen Betrieben zuzurechnen sind. Darunter fallen beispielsweise ein Getränkeproduzent und ein Backwarenhersteller.
Gerd Chrzanowski, der Chef der Schwarz-Gruppe, betonte die Stärkung und Fortsetzung des Wachstums selbst in einer wirtschaftlich anspruchsvollen Periode. Dies sei der umfassenden Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette im eigens geschaffenen Ökosystem zu verdanken. Die Mitarbeiterzahl der Schwarz-Gruppe beläuft sich auf ungefähr 575.000 Personen. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr investierte die Gruppe rund acht Milliarden Euro in die Modernisierung und den Ausbau von Filialen sowie in Lagerinfrastrukturen. (eulerpool-AFX)