Ex-Milliardär René Benko von Schuldenlast erdrückt – Insolvenzverfahren eröffnet
Der wirtschaftliche Absturz des ehemaligen österreichischen Milliardärs René Benko nimmt konkrete Formen an: Das Landgericht Innsbruck hat die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beschlossen. René Benko, Gründer der in finanzielle Turbulenzen geratenen Immobilien- und Handelsgruppe Signa, sieht sich damit konfrontiert, sein Privatvermögen zur Begleichung seiner Zahlungsverpflichtungen heranziehen zu müssen. In der Hochphase seines Schaffens bewertete das renommierte Wirtschaftsmagazin "Forbes" Benko auf ein Vermögen von 6 Milliarden Dollar. Aktuelle Einschätzungen des Vermögensstandes sind jedoch diffus – "Forbes" hat ihn mittlerweile aus der Liste der globalen Milliardäre entfernt. Die genaue Höhe seines verbleibenden Vermögens ist ungewiss und Gegenstand der Aufklärung innerhalb des Insolvenzverfahrens, das Licht in das Dunkel der finanziellen Situation Benkos bringen soll. Insolvenzexpertise verlangt nun Aufklärung über mögliche Verflechtungen des Privatvermögens mit den Signa-Gesellschaften sowie über eventuell vorgenommene Vermögensverschiebungen in Benkos privatem Umfeld. Öffentlich hat der Unternehmer bis dato zur Signa-Krise keine Stellung genommen. René Benko ist bekannt für seinen opulenten Lebensstil, der durch eine prächtige Villa, ein exquisites Chalet und einen Privatjet repräsentiert wird – allesamt im Besitz von Unternehmungen, die Benkos Privatstiftungen und Signa-Firmen nahestehen. Obwohl diese Güter und die Stiftungen theoretisch nicht zur Schuldenbegleichung herangezogen werden können, besitzt der Konkursverwalter die Möglichkeit, vergangene Transaktionen rückgängig zu machen, sollte dies zum Schutz der Gläubiger erforderlich sein. Österreichische Behörden haben bereits Steuerschulden in Millionenhöhe gegen Benko geltend gemacht. Weitere finanzielle Ansprüche könnten folgen – darunter bemerkenswert hohe Forderungen des Staatsfonds Mubadala aus Abu Dhabi. Die Krise von Signa, getrieben durch einen riskanten Expansionskurs in Zeiten niedriger Zinsen und nun belastet durch steigende Zins- und Baukosten, hat weitreichende Folgen. Bedeutende Assets wie die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof und das KaDeWe in Berlin sind betroffen. Der Verkaufsprozess des noch nicht finalisierten Elbtowers in Hamburg soll bevorstehen. Auch in Wien stehen prestigeträchtige Immobilien zum Verkauf. Das österreichische Insolvenzrecht ermöglicht es Gläubigern, durch ein Sanierungsverfahren zumindest einen Teil ihrer Forderungen zu realisieren. Ob für Benko die Option eines solchen Verfahrens besteht, wird sich zeigen, da die Einleitung eines eigentlichen Konkursverfahrens darauf hindeuten könnte, dass die für ein Sanierungsverfahren nötigen Mittel fehlen könnten. (eulerpool-AFX)