Ex-Anwalt Cohens Zeugenaussage könnte für Trump zum Risiko werden
In einem aufsehenerregenden Strafprozess hat Michael Cohen, der frühere Anwalt von Donald Trump, Aussagen gemacht, die den einstigen Präsidenten in Bedrängnis bringen könnten. Die Staatsanwaltschaft verfolgt das Ziel, mithilfe von Cohens Zeugenaussage eine direkte Verstrickung Trumps in die umstrittenen Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zu belegen. Trump selbst nahm an der Verhandlung teil und erlebte die Anschuldigungen im Gerichtssaal.
Cohen, der sich bereits 2018 wegen seiner Mitwirkung an den Zahlungen schuldig bekannte und eine Gefängnisstrafe verbüßte, könnte allerdings mit seiner Vorgeschichte bei den Geschworenen Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit hervorrufen. Seine früheren Falschaussagen und die daran anschließende Inhaftierung werfen Schatten auf sein Zeugnis gegen den ehemaligen Vorgesetzten.
Der Kernpunkt der Anklage gegen Trump, der das Amt von 2017 bis 2021 innehatte, basiert auf der Annahme, dass er in seinem Wahlkampf 2016 seine Chancen durch eine Zahlung von 130.000 US-Dollar an Daniels zu steigern versuchte. Zwar ist die Zahlung an sich nicht illegal, jedoch wird Trump vorgeworfen, die Erstattung der Kosten an Cohen derart manipuliert zu haben, dass der eigentliche Zweck verschleiert blieb.
Dieser Prozess markiert ein historisches Novum, steht doch mit Trump erstmals ein ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten vor Gericht. Ihm könnten mehrjährige Haftstrafen drohen, die zur Bewährung ausgesetzt oder in eine Geldstrafe umgewandelt werden könnten. Besondere Brisanz gewinnt der Prozess im Licht der anstehenden Präsidentschaftswahlen, für die Trump seine Kandidatur angekündigt hat. Der ehemalige Präsident plädiert auf nicht schuldig. (eulerpool-AFX)