Europas Börsen im Aufwind: Positive Unternehmenszahlen und Friedenshoffnungen treiben Kurse an
Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag deutliche Zuwächse verzeichnet. Angetrieben von der Hoffnung auf Frieden in der Ukraine und überwiegend überzeugenden Unternehmensberichten, stieg der EuroStoxx 50 nahe an sein Rekordhoch von 2000. Mit einem Schlusswert von 5.500,50 Punkten legte der Leitindex der Eurozone um 1,75 Prozent zu.
Auch der Schweizer SMI verzeichnete einen Anstieg und beendete den Handelstag mit einem Plus von 1,85 Prozent bei 12.949,06 Punkten. Der britische FTSE 100 konnte diesem Aufwärtstrend nicht folgen und sank um 0,49 Prozent auf 8.764,72 Punkte, hervorgerufen durch schwache Entwicklungen im Ölsektor. Spekulationen um Friedensgespräche zur Beendigung des Ukraine-Konflikts belasten derzeit die Ölwerte.
Insbesondere ein Telefongespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin nährte die Erwartungen an einen möglichen Friedensschluss. Dies stellte den ersten bestätigten Kontakt zwischen den beiden Staatsoberhäuptern in Trumps zweiter Amtszeit dar. Ein persönliches Treffen in Saudi-Arabien ist bereits in Planung.
Besonders im Aufwind waren erneut Unternehmen aus der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. Nestle profitierte von unerwartet guten Zahlen und verzeichnete einen Kurszuwachs von 6,2 Prozent. Die positive Entwicklung bei Health Sciences sowie die Beiträge aus Schwellenländern stießen auf Zustimmung bei Analysten.
Noch dynamischer präsentierten sich Aktien aus der Automobilbranche. Als Spitzenreiter kletterte Michelin um 4,9 Prozent nach oben. Auch andere Autowerte und Zulieferer verzeichneten Kursgewinne, befeuert durch vage Hoffnungen auf eine Entspannung im US-Zollstreit.
Indes sorgte der niederländische Zahlungsabwickler Adyen für Furore mit einem Kursanstieg von 14,4 Prozent. Die Prognose eines anhaltenden Wachstums nach einem Rekordergebnis stieß am Markt auf starke Resonanz.
Demgegenüber gab es auch enttäuschende Entwicklungen. Die Aktien von Unilever sanken um 5,6 Prozent. Trotz solider Zahlen im Jahr 2024 wird ein schwächeres erstes Halbjahr 2025 erwartet. Auch Barclays standen im Bann der Enttäuschung und fielen um 4,7 Prozent zurück, obwohl die Bank solide Ergebnisse vorlegte. Analysten verwiesen jedoch auf gestiegene Kosten und einen nicht erfüllten Ausblick.