Europas Außenpolitik: Halsstarrig am Katzentisch der Weltbühne
In einem nachdenklichen Schlaglicht auf die globale Bühne wird Europas zunehmend passive Rolle in der Außenpolitik betont. Angesichts brennender Krisenherde weltweit finden sich die europäischen Staaten immer häufiger in einer beobachtenden Position wieder. Mit einem eindrucksvollen, aber ernüchternden Beispiel untermauerte der US-Präsident zudem sein eigenes Urteil über die transatlantischen Partner. Während die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens in Genf diplomatische Gespräche mit dem iranischen Amtskollegen führten, ergriff Washington proaktiv die Initiative.
Unscheinbar erhob sich eine Flotte von B-2-Tarnkappenbombern und vollzog einen Akt, dessen Tragweite momentan kaum abzuschätzen ist. Die europäischen Staatsoberhäupter erfuhren von den Luftschlägen erst nach deren Ausführung, als die Machtpolitik der USA bereits neue Fakten geschaffen hatte. Währenddessen befassten sich die europäischen Diplomaten in der Schweiz mit rhetorischen Höflichkeiten.
Im israelischen Kontext, im konfliktgeladenen Kräftemessen Russlands gegen die Ukraine oder in den angespannten Beziehungen mit China bleibt die politische Figur Europas unentschlossen. Tatenlose Worte sind der einzige Ausdruck, der vom europäischen Kontinent zu vernehmen ist, während die EU am Katzentisch der Mächtigen um Einfluss ringt.