Europäische Zentralbank belässt Leitzins weiterhin bei 4,5 Prozent

Nach zehn aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen legt die Europäische Zentralbank im Kampf gegen die Inflation eine Pause ein

Im Kampf gegen die Inflation setzt die Europäische Zentralbank vorerst eine Pause ein. Nach zehn aufeinanderfolgenden Zinserhöhungen beschloss die EZB bei ihrer Sitzung in Athen am Donnerstag, die Leitzinsen unverändert zu lassen. Notenbankchefin Christine Lagarde und ihre Kollegen sahen davon ab, die Schlüsselzinsen erneut zu erhöhen.

Somit bleibt der Leitzins weiterhin bei dem seit Oktober geltenden Niveau von 4,5 Prozent. Auch der Einlagensatz, den Banken für überschüssige Gelder erhalten, wurde nicht angepasst und bleibt bei 4,00 Prozent. Dieses Niveau ist das höchste seit der Gründung der Währungsunion im Jahr 1999.

Die Verantwortlichen betonten, dass zukünftige Entscheidungen des EZB-Rates darauf abzielen werden, die Leitzinsen auf einem ausreichend restriktiven Niveau zu halten. Dabei werde weiterhin ein datengestützter Ansatz verfolgt. Damit scheint der Höhepunkt der Zinserhöhungen, die im Sommer 2022 begonnen hatten, vorerst erreicht zu sein. Die jüngsten Daten zur Inflation in der Eurozone zeigen eine deutliche Abnahme. Im September sank die Rate auf 4,3 Prozent, nachdem sie im Vormonat bei 5,2 Prozent lag.

Im Herbst 2022 hatte die Inflation zeitweise sogar über zehn Prozent betragen. Dennoch liegt sie immer noch mehr als doppelt so hoch wie das Ziel der EZB von zwei Prozent.

Bei ihrer Entscheidung dürfte auch die konjunkturelle Lage im Euroraum eine wichtige Rolle gespielt haben. Laut einer Umfrage ist die Wirtschaft im Oktober weiter gesunken, wodurch der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft auf den rund dreijährigen Tiefstand von 46,5 Punkten fiel.

Zudem geht die Bundesbank davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal geschrumpft ist. Bei erneutem Rückgang im vierten Quartal spricht man von einer "technischen Rezession".

Neben der schwachen Konjunktur ist für die EZB auch der eskalierte Konflikt im Nahen Osten als neuer Unsicherheitsfaktor dazugekommen. Dies könnte sich unter anderem auf die Energiepreise auswirken. Die EZB hat somit vorerst von weiteren Zinserhöhungen Abstand genommen, um für Wirtschaft und Verbraucher einen Schutz gegen die Inflation zu bieten.

Finanzen / Eulerpool Economics
[Eulerpool News] · 29.10.2023 · 17:00 Uhr
[1 Kommentar]
 
Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Paris/Kiew (dpa) - Die Ukraine kann auf weitere militärische und politische Unterstützung aus […] (00)
Studie: Deutsche halten Verkehrswende für nötig, lehnen aber Maßnahmen eher ab
Eine Verkehrswende muss her, dem stimmen 64 Prozent der Deutschen in einer Studie des TÜV-Verbands e.V. […] (04)
Aus für deutsches Handball-Duo in der Königsklasse
Köln (dpa) - Erst musste Titelverteidiger SC Magdeburg seinen Traum vom historischen Quadrupel […] (02)
Rocksmith+ findet seinen Weg auf die PlayStation
Rocksmith+ ist neben PC via Ubisoft Connect, iOS und Android, ab sofort auch für PlayStation 5 […] (01)
VW-Skandal: Menschenrechte auf der Strecke?
Volkswagen legt ersten Bericht nach Lieferkettengesetz vor und offenbart ernste […] (00)
Arbeit an neuem 'Die Tribute von Panem'-Prequel
(BANG) - Ein neues 'Die Tribute von Panem'-Prequel befindet sich in Arbeit. Der sechste Film […] (00)
 
 
Suchbegriff