Europäische Landwirte setzen sich für straffere Importregeln ein
Angesichts steigender Importe ukrainischer Agrarprodukte fordern europäische Landwirte strengere Regulierungen. Nach einem jüngsten Kompromiss der EU-Mitgliedsstaaten, der als nur teilweise Lösung betrachtet wird, verlautbart sich ein Appell mehrerer Bauernverbände für konsequentere Maßnahmen. Die Vertreter der Agrarwirtschaft pochen darauf, dass insbesondere bei Getreidesorten wie Weizen und Gerste Zollabgaben automatisch greifen müssen, sobald gewisse Importvolumina überschritten werden. Diese Forderung stützt sich auf den Gefahren, welche die europäischen Bauern durch die zollfreie Einfuhr bestimmter Warenmengen wie Eier, Geflügel und Zucker für ihre eigene Wirtschaft sehen.
Der aktuelle Disput findet seine Wurzeln in der Maßnahme der EU, der Ukraine post-invasionem Zollbefreiungen zu gewähren, um das Land wirtschaftlich zu unterstützen. Doch insbesondere im Osteuropäischen Agrarsektor fühlt man sich durch die kostengünstigen Importe stark benachteiligt.
Letzte Woche schien bereits eine Einigung erreicht, die vorsah, nach Aufbrauchen des Freikontingents wieder Zölle auf eine Auswahl von Produkten zu erheben. Landwirte setzten sich jedoch durch und erwirkten bei den Botschaftern der EU-Staaten am Mittwochabend eine Revision dieses Beschlusses. Nach Aussagen von Diplomaten sollen nun die zollfreien Mengen gegenüber den ursprünglichen Plänen reduziert werden. Für die endgültige Verschärfung der Bestimmungen ist allerdings noch eine Zustimmung des Europaparlaments erforderlich. (eulerpool-AFX)