EU-Kommission prüft Amazon und Microsoft: Neue Untersuchung im Cloud-Computing-Sektor
Die EU-Kommission läutet die nächste Runde im digitalen Regulierungsring ein und nimmt die Cloud-Dienste der US-amerikanischen Tech-Giganten Amazon und Microsoft ins Visier. Ziel der Untersuchung ist es, festzustellen, ob sich die Unternehmen an die strengen Vorgaben der europäischen Digitalgesetze halten müssen, die für sogenannte 'Gatekeeper' gelten. Im Fokus stehen die Cloud-Computing-Dienste der beiden Firmen, die aufgrund ihrer Bedeutung für Verbraucher und Unternehmen unter die regulatorische Lupe genommen werden.
Ein Blick auf die jüngsten Marktanalysen verdeutlicht die starke Position, die Microsofts Azure und Amazons Web Services im europäischen Cloud-Markt innehaben. Trotz dieser Dominanz erreichen die Dienste allerdings noch nicht die bestimmenden Schwellenwerte, die sie verpflichten würden, besonders strenge Gesetze zu erfüllen. Kommissionsvizepräsidentin Teresa Ribera unterstrich die essenzielle Rolle des Cloud-Computing-Sektors für Europas wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Der Sektor soll sich unter fairen und offenen Bedingungen weiterentwickeln.
In einer Untersuchung, die innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden soll, muss die EU-Kommission entscheiden, ob Microsoft und Amazon die Anforderungen des Digital Markets Act (DMA) erfüllen müssen. Bei einer entsprechenden Entscheidung hätten die Unternehmen sechs Monate Zeit, sich den Regelungen anzupassen. Darüber hinaus prüft die Kommission, ob die bestehenden Bestimmungen des DMA ausreichen, um einen gerechten Wettbewerb in der Branche zu gewährleisten.
Indes weht aus den USA ein kritischer Wind gegenüber den europäischen Digitalrichtlinien. So wurden sie in der Vergangenheit als wettbewerbshemmend betitelt. Die EU-Kommission plant, ihre Vorschläge zur Vereinfachung der Digitalregelungen am Mittwoch zu präsentieren.

