EU-Kommission nimmt Red Bull ins Visier: Verdacht auf unlauteren Wettbewerb
Die Europäische Kommission hat ein Verfahren eröffnet, um zu untersuchen, ob der österreichische Energy-Drink-Hersteller Red Bull gegen Wettbewerbsregeln verstoßen hat. Der Verdacht liegt darin, dass Red Bull möglicherweise Strategien entwickelt hat, um Konkurrenzprodukte in der EU gezielt zu benachteiligen, besonders im Handel mit Energy-Drinks.
Es steht zur Debatte, ob Red Bull Händlern sowohl finanzielle als auch nicht-finanzielle Anreize geboten hat, um Produkte mit einem Volumen über 250 Millilitern aus den Regalen zu entfernen oder diese weniger prominent zu präsentieren. Von Interesse ist auch, ob Red Bull seine Position als "Category Manager" in Geschäften genutzt hat, um den Zugang konkurrierender Marken zu behindern. Diese Art von Vereinbarungen erlaubt einem Lieferanten, die Verwaltung einer Produktkategorie zu übernehmen, was Einfluss auf die Sichtbarkeit von Konkurrenzprodukten haben kann.
Die Führung des Unternehmens in Fuschl bei Salzburg hat bisher nicht auf diese Anschuldigungen reagiert und hält sich aufgrund des laufenden Verfahrens zurück. Interessanterweise scheint diese angebliche Wettbewerbsstrategie mindestens in den Niederlanden Anwendung gefunden zu haben, wo Red Bull eine dominierende Marktposition im Energy-Drink-Sektor einnimmt.
Kommissionsvizepräsidentin Teresa Ribera äußerte sich zu den Untersuchungen und hob hervor, dass geklärt werden müsse, ob solche Praktiken die Preise in die Höhe treiben und die Auswahl für Verbraucher einschränken. Die Untersuchung gilt als erster Fall, bei dem die EU mögliche Verstöße im Bereich des Category Management prüft. Sollte sich der Verdacht bestätigen, stünde ein Verstoß gegen das EU-Verbot des Missbrauchs marktbeherrschender Stellungen im Raum. Zugleich betont die Kommission jedoch, dass die eingeleitete Untersuchung noch keine Vorentscheidung darstellt.

